Investing.com - Rohöl-preise befinden sich am Donnerstag unter Druck. Der US-Dollar schnellte infolge der Abwicklung des Fed-Konjunkturprogramms hoch. Die Bank äußerte sich in ihrer Bewertung der Wirtschaftslage hawkisch.
An der New York Mercantile Exchange handelte Rohöl zur Lieferung im Dezember im europäischen Morgenhandel mit 81,38 USD pro Barrel, ein Verlust von 1 Prozent oder 82 US-Cents.
Öl-Futures fanden breite Unterstützung bei dem Tiefpreis von 79,44 USD pro Barrel am 27. Oktober und stießen bei 82,88 USD pro Barrel am 29. Oktober auf Widerstand.
An der ICE Futures Exchange in London fiel Brent-Öl zur Lieferung im Dezember um 0,83 Prozent oder 72 US-Cents ein und erreichte einen Tiefstwert von 86,40 USD pro Barrel.
Im Anschluss an ihre zweitägige Ratssitzung verkündete die Federal Reserve Bank gestern das allseits erwartete Ende ihres groß angelegten Vermögenswerte-Kaufprogramms, bekannt als quantitative Lockerungen.
Die Zinssätze werden jedoch bis auf Weiteres bei ihren Tiefstwerten bleiben. Die Bank gab sich auch hawkisch in ihrer Einschätzung des Arbeitsmarktes. Die Unterauslastung der Arbeitskräfte werde schrittweise abgebaut.
In früheren Stellungnahmen wurde die Unterauslastung des Arbeitsmarktes noch als "bedeutend" eingestuft.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, stieg auf ein Dreiwochenhoch. Die Marktteilnehmer spekulieren auf den möglichen Zeitpunkt einer Zinserhöhung.
Ein starker US-Dollar verringert für gewöhnlich die Nachfrage nach Rohstoffen als eine alternative Anlagemöglichkeit, da es in US-Dollar notierte Rohstoffe im Preis ansteigen lässt. Somit werden sie für Investoren, die andere Währungen halten, teurer.
Die USA veröffentlichen im Laufe des Tages vorläufige Daten zum BIP im dritten Quartal und den wöchentlichen Bericht zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung. Die Fed-Vorsitzende Janet Yellen spricht bei einer Veranstaltung in Washington.
Seit Juni verloren Brent-Futures beinahe 26 Prozent ihres Wertes. Damals stiegen die Preise infolge der Unruhen im Nahost und Nordafrika auf 116 USD an. WTI-Futures erreichten zu der Zeit einen Spitzenpreis von 107,50 und büßten seitdem 24 Prozent ein.
Besorgnis über nachlassende Nachfrage sowie die Unwahrscheinlichkeit einer Produktionsdrosselung in den OPEC-Staaten wirkten sich in den vergangenen Wochen äußerst negativ auf die Ölpreise aus.
Einige Marktanalysten sind der Ansicht, dass nur eine Reduzierung der Produktion durch das Ölkartell den Preisverfall aufhalten könnte.
Ölminister der OPEC-Staaten treffen sich am 27. November in Wien. Unter anderem soll eine mögliche Anpassung der Produktionsvorgabe von 30 Mio. Barrels pro Tag für den Jahresbeginn diskutiert werden.