Investing.com - Die Ölpreise liegen am Mittwoch im europäischen Handel höher und versuchen den sechsten Tagesgewinn in Folge. Gefördert wird der Trend durch die steigende Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung der Stabilisierungsmaßnahmen der OPEC für weitere neun Monate.
West Texas Intermediate zur Lieferung im April stieg um 06:50 Uhr GMT oder 02:50 Uhr ET um 18 US-Cents oder 0,4 Prozent auf 51,65 $ pro Barrel. Am Dienstag schloss der US-Referenzpreis in der fünften Sitzung in Folge höher und erreichte mit 51,79 $ den höchsten Stand seit April.
An der ICE Futures Exchange in London zieht Brent-Öl zur Lieferung im Juli um 20 US-Cents an und handelt mit 54,35 $ pro Barrel. Am Vortag ging der Preis um 19 US-Cents hoch und erreichte mit 54,13 $ den höchsten Stand seit April.
Energieminister der Organisation der Erdöl exportierenden Länder sowie andere Großproduzenten treffen sich am Donnerstag in Wien, um zu entscheiden, ob die aktuelle Vereinbarung über Produktionskürzungen über den 30. Juni hinaus verlängert werden soll.
Im November vergangenen Jahres beschloss das Kartell zusammen mit unabhängigen Produzenten, darunter Russland, ihre Produktion zwischen Januar und Juni um insgesamt 1,8 Mio. bpd zu kürzen.
Die Mehrzahl der Analysten geht davon aus, dass die OPEC ihre Maßnahmen für weitere neun Monate bis März 2018 fortsetzen wird, anstatt, wie bisher angenommen, für sechs.
Daneben gibt es Gerüchte, denen nach die Organisation die Produktionseinschnitte vertiefen will, allerdings ist nicht klar, ob dieser Schritt Unterstützung finden wird.
Bislang hatten die Produktionskürzungen keine Wirkung auf die globalen Bestände, vor allem infolge steigender Lieferungen unabhängiger Produzenten wie etwa Libyen sowie der unablässig steigenden Schieferölproduktion in den USA.
Die Anzahl aktiver Bohrtürme in den Staaten stieg in der vergangenen Woche zum 18. Mal in Folge auf den höchsten Stand seit April 2015. Weiterer Anstieg der US-amerikanischen Produktion gilt damit als weitgehend sicher.
Die Anleger warten auf die Bekanntgabe der neuesten Zahlen zu US-Vorräten an Rohöl und raffinierten Produkten im Laufe des Tages.
Die Energy Information Administration veröffentlicht ihren wöchentlichen Ölversorgungsbericht am Mittwoch um 10:30 Uhr ET (14:30 Uhr GMT).
In ihren Prognosen gehen Analysten von einem Abbau der Bestände um 2,4 Mio. Barrels aus. Benzinbestände sollen um 1,1 Mio. Barrels und Destillate um 743.000 Barrels abgebaut worden sein.
Nach Börsenschluss am Dienstag meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute, dass die Rohölvorräte in der Woche bis zum 19. Mai um 1,5 Mio. Barrels abgebaut wurden. Das Ergebnis enttäuschte die Markterwartungen. Daneben zeigte der API-Bericht einen Abbau der Benzinbestände um 3,15 Mio. Barrels. Destillate gingen um 1,85 Mio. Barrels zurück.
An der NYMEX steigt Benzin zur Lieferung im Juni um 0,2 Prozent oder 0,3 US-Cents und handelt mit 1,668 $ pro Gallone. Heizöl zur Lieferung im Juni steigt ebenfalls um 0,7 US-Cents auf 1,614 $ pro Gallone.
Erdgas zur Lieferung im Juli fällt um 1,4 US-Cents und handelt mit 3,326 $ pro Million British Thermal Units.