Investing.com - Der Ölpreis ist am Dienstag im nordamerikanischen Handel stark gestiegen, mit der US-Benchmarksorte auf ihrem höchsten Kurs seit Anfang Januar, nachdem sich der Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo positiv geäußert hatte.
Auf der International Petroleum Konferenz in London schätzte Barkindo, dass die Opec-Mitgliedsstaaten ihre in einem globalen Pakt festgelegten Produktionssenkungen zu etwa 90% umgesetzt haben und hob die Bereitschaft von Ölexporteuren außerhalb der Opec hervor, sich an den Deal zu halten.
Er gab sich zuversichtlich, dass die Ölförderer in und außerhalb der Opec in den kommenden Monaten ihre Versprechen noch besser umsetzen werden.
Barkindo fügte hinzu, dass ein technischer Ausschuss zur Überwachung der Einhaltung des Abkommens am Mittwoch in Wien zusammentreten wird.
US-Rohöl zur Lieferung im April stieg an der New York Mercantile Exchange auf ein Sitzungshoch von 54,84 USD das Fass an und erreichte damit seinen höchsten Preis seit dem 3. Januar.
Zuletzt wurde es um 12:55 MEZ zu 54,67 USD mit einem Aufschlag von 89 US-Cent oder fast 1,7% gehandelt. Am Montag hatte es aufgrund eines Feiertags in den USA keinen Schlusskurs für Rohöl an der Nymex gegeben.
Ansonsten verteuerte sich Brent zur Lieferung im April an der ICE Futures Exchange in London um 85 US-Cent oder etwa 1,5% auf 57,03 USD das Fass, nachdem es zunächst auf bis zu 57,31 USD gestiegen war und damit seinen höchsten Kurs seit dem 2. Februar erreicht hatte. Die weltweite Benchmarksorte hatte sich schon gestern schon um 37 US-Cent oder etwa 0,7% verteuert.
Hedgefunds hatten in der vergangenen Woche ihre Wetten auf einen steigenden Ölpreis auf ein Allzeithoch ausgebaut, als die Opec-Mitglieder und Nicht-Mitglieder einen starken Start bei der Senkung ihrer Ölförderung hingelegt hatten, die in dem ersten Pakt in mehr als einem Jahrzehnt vereinbart worden war.
Der 1. Januar markiert das offizielle Inkrafttreten des Deals zwischen der Opec und Nicht-Opec-Ländern wie Russland vom November letzten Jahres, um die Ölförderung für das nächste halbe Jahr um fast 1,8 Millionen Fass am Tag auf 32,5 Millionen zu senken.
Die Futures haben sich in den vergangenen zwei Monaten in einem engen Band zwischen 50 und 55 USD entlang bewegt, als die Stimmung am Ölmarkt zwischen Erwartungen einer Erholung der US-Schieferölproduktion und Hoffnungen, dass die Überproduktion vielleicht durch die von den führenden Ölexporteuren angekündigten Produktionskürzungen eingedämmt werden könnte, hin und her gerissen wurde.
Daten vom Öldienstleister Baker Hughes nach, ist die Anzahl der sich in Betrieb befindenden Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um weitere sechs gestiegen, womit es sich um den fünften Anstieg in Folge handelt.
Die Gesamtzahl der Bohrplattformen ist damit auf 597 gestiegen und liegt nun auf ihrem höchsten Niveau seit November 2015, was zu neuen Sorgen geführt hat, dass die derzeitige Erholung der US-Schieferölproduktion die Anstrengungen der anderen großen Ölförderländer zunichte machen könnte, das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem globalen Ölmarkt wieder herzustellen.