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20-facher Gewinn, wenn Italien in Konkurs geht?

Veröffentlicht am 13.10.2018, 09:32
© Reuters.  20-facher Gewinn, wenn Italien in Konkurs geht?
MANG
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Die Medien quellen derzeit ja geradezu über mit Berichten über die italienischen Staatsfinanzen.

Man (DE:MANG) kann mit den atemberaubenden Schlagzeilen kaum noch mithalten:

„Ungelöste Budgetkrise“

„Möglicher Schuldenausfall”

„Toxische anti-EU Politiker”

Zwar hat noch niemand vorhergesagt, dass den Italienern die Pasta oder der Wein ausgehen wird. Davon aber mal abgesehen, scheint derzeit vielerorten das Ende von Bella Italia eingeläutet zu werden.

Ist es denn wirklich schlimm?

Tatsächlich haben wir diese Form der Berichterstattung über Italien ja schon seit rund zehn Jahren. Sie kommt in Wellen, ebbte aber bislang auch noch jedes Mal wieder ab.

Immer, wenn es gerade so aussah, als würde die viertgrößte Volkswirtschaft Europas im finanziellen Äquivalent von Dantes Inferno verschwinden, fand die Politik doch wieder eine Lösung.

Ich hätte normalerweise nicht die Ambition, noch weiteres Material zur vorhandenen Italien-Berichterstattung anderer, viel besser informierter Journalisten und Beobachter beizutragen.

Allerdings bekam ich neulich, nach einer Unterhaltung mit einem gutinformierten italienischen Freund, das Bauchgefühl, dass man sich diese Thematik einmal aus einem anderen Blickwinkel anschauen muss.

Zu jeder Geschichte gibt es zwei Seiten

Die Situation Italiens ist vertrackt, hat aber auch mehr Aspekte, als auf den ersten Blick zu erkennen.

Klar, Italien hat einige ziemlich tiefsitzende Probleme:

Die öffentlichen Schulden des Landes sind höher als die Schulden von Spanien, Portugal, Irland und Griechenland zusammengenommen. Möglich war die Anhäufung dieses enormen Schuldenbergs nur durch die Europäische Zentralbank (EZB). Gemäß jüngsten Zahlen hatte die EZB im Rahmen ihres Gelddruckprogramms rund 360 Mrd. Euro an italienischen Schuldverschreibungen auf den Büchern. Andere Quellen sprechen sogar davon, dass es zumindest zeitweise schon über 500 Mrd. Euro waren. So oder so, ohne die Geldvermehrungsmagie der EZB hätte das Land niemals dermaßen viele Schulden aufnehmen können. Auch italienische Banken haben Staatsanleihen des Landes auf ihre Bücher genommen, und zwar im atemberaubenden Volumen von 700 Mrd. Euro. Das gesamte Finanzestablishment des Landes hat sich hinter den Staat gestellt, oder anders ausgedrückt, hat das Überleben der eigenen Institute vom Überleben der italienischen Staatsfinanzen abhängig gemacht. Selbst ein nur 30%iger Schuldenschnitt würde das Volumen ausstehender fauler Kredite bei den italienischen Banken mehr als verdoppeln. Dies wäre definitiv das Ende des italienischen Bankensektors, jedenfalls in der gegenwärtigen Form. Über 30% der italienischen Staatsschulden sind in den Händen ausländischer Investoren. Dies steht im Gegensatz zum Schuldnerland Japan, wo die Staatsschulden überwiegend von einheimischen Sparern finanziert wurden. Ausländisches Kapital ist bekanntlich scheu wie ein Reh und ein rasches Abfließen dieser Gelder aus Italien würde zu weiteren Problemen führen.

Dies sind furchteinflößende Zahlen, die nicht gerade zu einem Investment in Italien verleiten.

Der gegenwärtige Zustand der italienischen Staatsfinanzen

Auf der anderen Seite sind diese Zahlen aber auch schon lange bekannt. Was bereits seit Jahren in Medien, Bankenresearch und Chat-Foren nachzulesen ist, dürfte längst in den Kursen eingepreist sein. Die Weltuntergangsszenarien, die gegenwärtig wieder für Italien ausgerufen werden, sind so gesehen ein alter Hut.

Das sieht zum Beispiel auch ein anderer Freund von mir, der Vorstandsvorsitzender einer der großen italienischen Banken ist. Er hat 2 Mio. Euro seines eigenen Geldes in die Aktien des von ihm geführten Instituts gesteckt, als Zeichen seines Vertrauens in den kommenden Turnaround des italienischen Bankensektors.

Welche Seite wird am Ende recht behalten?

Zur gegenwärtigen Situation in Europa gibt es keine passenden historischen Vergleiche. Ich denke, niemand hat die notwendige Kristallkugel, um eine zuverlässige Prognose über den Ausgang dieser ungewöhnlichen Situation machen zu können.

Worüber man jedoch definitiv klare Einschätzungen machen kann, sind die relativen Unter- und Überbewertungen von Finanzinstrumenten, mittels derer man auf die weitere Entwicklung Italiens spekulieren kann.

Im Hinblick hierauf gab mir besagter italienischer Freund neulich während unseres Kapitalmarktplauschs eine interessante Idee.

Das Bankrottrisiko ist höher als 0%

Ich werde mich mit Blick auf die Situation Italiens zwar nicht in die lange Schlange der Untergangspropheten einreihen. Gleichzeitig bin ich aber auch der Allerletzte, der den Ernst der Lage leugnen würde.

Der Markt für Versicherungen gegen einen Ausfall italienischer Schulden deutete jüngst darauf hin, dass die Märkte ein 21%-iges Risiko für einen Bankrott des italienischen Staates innerhalb der nächsten fünf Jahre sehen.

Diese Versicherungskontrakte liefern wohl die neutralste und zuverlässigste Einschätzung der Situation.

Das Risiko eines Staatsbankrotts liegt demnach bei einem Verhältnis von 1:5.

Dieses Verhältnis ist viel zu hoch, um nicht ernst genommen zu werden.

Brennt die Lunte bereits?

Italien hat nicht nur in absoluten Zahlen eine Menge Schulden, das Land hat bezüglich seines Schuldenbergs auch noch verschiedene strukturelle Probleme:

In den kommenden 12 Monaten müssen 350 Mrd. Euro italienischer Schulden neu finanziert werden. Auch in den Folgejahren müssen jeweils hohe Schuldenbeträge refinanziert werden. Dafür müssen sich erst einmal willige Investoren finden lassen. Die Zinsen sind bekanntlich in den letzten Wochen deutlich gestiegen. Nach einer Refinanzierung auf höherem Zinsniveau steigen die Kosten für den jährlichen Schuldendienst. Wegen der Refinanzierungsthematik und der steigenden Zinsen überprüfen Ratingagenturen derzeit ihre Einschätzung Italiens. Falls das Rating des Landes um zwei Stufen gesenkt wird, darf die EZB die italienischen Schuldverschreibungen nicht mehr als Sicherheit auf der eigenen Bilanz halten. Unabhängig davon will die EZB ihr Programm des leichten Geldes sowieso einstellen, wodurch ein wichtiger Käufer italienischer Staatsanleihen ausfällt.

Ganz abgesehen davon ist die gegenwärtige Rhetorik italienischer Regierungspolitiker derzeit nicht gerade EU-freundlich, und das dürfte sich unter der gegenwärtigen Regierungsaufstellung auch nicht mehr ändern. Brüssel und Berlin dürften durch die harten Worte, die seit der Wahl Salvinis nunmehr regelmäßig aus Rom kommen, nicht gerade zu weiteren Unterstützungsaktionen inspiriert werden.

Insofern besteht heute die ernste Gefahr, dass sich Italien bald in einer Situation wiederfinden wird, aus der es diesmal schlicht kein Entrinnen mehr gibt. Die Schuldenfalle könnte zuklappen.

Traditionell viel Lifestyle, aber wenig Fiskaldisziplin: Allein zwischen 1970 und 1999 verlor die italienische Lira gegenüber der D-Mark über 80% an Wert!

Man kann eben selbst ein Gummiband nur bis zu einem gewissen Grad dehnen. Irgendwann reißt es dann plötzlich. Ist es erst einmal gerissen, gibt es keinen einfachen Weg mehr, um den Schaden zu beheben.

Akademiker nennen es das Dornbusch-Gesetz:

„Krisen brechen immer erst viel später aus, als man je für möglich gehalten hätte. Wenn es dann aber mal soweit ist, passiert alles schneller, als man es sich je hätte vorstellen können.“

Die richtige Strategie, um von einem Italien-Bankrott zu profitieren

Gegenwärtig recherchiere ich die Möglichkeit, italienische Anleihen mit fünf bis zehn Jahren Laufzeit zu shorten.

Mein Fokus sind dabei Shortinstrumente, die weit aus dem Geld liegen. Ich möchte darauf spekulieren, dass italienische Staatsanleihen in einem Krisenszenario mit weniger als 60% ihres Nennwertes bewertet werden.

Meine Recherchen für eine derartige hochspekulative Wette auf einen Schuldenausfall Italiens sind zwar noch nicht abgeschlossen. Allerdings scheint es so, als ließe sich mit einer solchen Wette – wenn erfolgreich – mindestens 20faches Geld verdienen.

Zudem sehen die Märkte ein solches Szenario derzeit noch als dermaßen unwahrscheinlich an, dass die Preise für eine solche Wette relativ gesehen deutlich zu niedrig erscheinen.

Kurzgefasst, obwohl es naturgemäß ein hochspekulatives Investment ist, wären die relativen Bewertungskriterien hierfür gegenwärtig noch ziemlich günstig.

Ich fand die Ergebnisse meiner ersten oberflächlichen Recherche interessant genug, um das Thema eingehender zu untersuchen.

Es könnte sogar sein, dass sich ein solches Szenario am Ende aufgrund eines relativ unbedeutenden Ereignisses entfaltet. Irgendwann fällt eben der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

In der Krise liegt die Chance

In weniger als vier Wochen wird die nächste Runde amerikanischer Wahlen vorbei sein. Danach wird der Fokus von Investoren, Politikern und Medien stärker auf die anstehenden Europa-Wahlen im Mai 2019 rücken.

Waren Europa-Wahlen in der Wahrnehmung der Kapitalmärkte bislang eher ein Nischenthema, versprechen die im nächsten Jahr anstehenden Wahlen von wesentlich größerer Bedeutung zu sein. Die absehbare Stärke der sogenannten „Populisten“ dürfte bis dahin nur zunehmen und innerhalb der EU für noch größere Spannungen sorgen. Ich gehe davon aus, dass diese anstehenden Wahlen nur noch weiteres Benzin in die schwelende italienische Schuldenkrise gießen werden.

Nach 20 Jahren allgemeiner wirtschaftlicher Maläse und zehn Jahren ununterbrochener Schuldenkrise könnte es für Italien brenzlig werden.

Immerhin werden in Italien bereits Themen wie eine potenzielle Parallelwährung diskutiert.

Ganz klar, die Lage ist ernst.

In Krisen lässt sich ja aber bekanntlich immer noch das meiste Geld verdienen.

Möchte Sie noch mehr darüber lernen, wie sich aus einem Schuldenkollaps Italiens auf verschiedene Weise Kapital ziehen lässt?

Bleiben Sie dabei, ich werde berichten…

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Ein Beitrag von Swen Lorenz.

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