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3 Gründe, warum 2020 ein entscheidendes Jahr für Netflix sein wird

Veröffentlicht am 02.01.2020, 14:33
Aktualisiert 02.01.2020, 14:36
© Reuters.
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Netflix (NASDAQ:NFLX) (WKN:552484) feiert den Abschluss eines bemerkenswerten Jahrzehnts.

Die Aktien sind seit Anfang 2010 um satte 4.180 % gestiegen. Das Unternehmen hat die Wall Street verblüfft und ist von einem DVD-Versand zu einem Streaming-Unternehmen und dann zu einem Produktionsstudio sondergleichen geworden, das Hollywood ins Wanken gebracht hat.

Aber im nächsten Jahrzehnt wird Netflix vor ganz anderen Herausforderungen stehen. Streaming ist inzwischen zum Mainstream geworden und das Unternehmen muss beweisen, dass sich die jährlichen Ausgaben für Inhalte in Höhe von mehr als 15 Milliarden USD auch auszahlen werden. Vor allem das kommende Jahr scheint für das Unternehmen entscheidend zu sein – und könnte die Aktie nach oben oder nach unten schicken.

Hier sind drei große Fragen, die Netflix in diesem entscheidenden Jahr beantworten muss.

1. Wird der Wettbewerb das Wachstum beeinträchtigen? Netflix hat schon früher mit Streaming-Konkurrenten wie Hulu (meist im Besitz und ausschließlich betrieben von Disney (WKN:855686)) und Amazon (NASDAQ:AMZN) Prime zu tun gehabt, aber die Wettbewerbslandschaft verändert sich dramatisch. Apples Streaming-Netzwerk Apple+ und Disney+ von Disney sind beide in den USA im November gestartet, und insbesondere Disney+ stellt eine Bedrohung dar wie nichts zuvor. Der Service hatte gleich zum Start 10 Millionen Abonnenten und verfügt über eine Mediathek mit Filmen von Pixar, Marvel und Star Wars sowie Disney-Klassikern, die auch Familien mit kleinen Kindern ansprechen werden. Disney hat zudem den Preis von Netflix unterboten und den Dienst für nur 6,99 USD im Monat eingeführt. Ein Bundle mit Hulu und ESPN+ kostet 12,99 USD im Monat, so viel wie das beliebteste Netflix-Paket. Die ersten Untersuchungen der Analysten haben ergeben, dass Disney+ keine allzu schlimme Bedrohung für Netflix ist, aber die Konkurrenz wird noch härter werden, wenn AT&Ts HBOMax und Comcasts Peacock beide im nächsten Frühjahr an den Start gehen. Das Aufkommen dieser beiden Streaming-Dienste bedeutet, dass Netflix seine beiden meistgesehenen Shows, Friends im Jahr 2020 und The Office 2021, verlieren wird, was eine Herausforderung für Netflix sein wird.

Man sollte das Abonnentenwachstum während des gesamten Jahres im Auge haben, insbesondere ersten Quartalsbericht nach dem Start von Disney+, da dies der deutlichste Hinweis darauf sein wird, wie sich das Unternehmen gegen die neu entstandene Konkurrenz behauptet.

2. Wird Netflix endlich den Oscar für den besten Film gewinnen? Im jüngsten Einnahmebericht sagte Netflix, dass es drei Filme habe, die für die Oscars infrage kommen: The Irishman, Marriage Story und The Two Popes.

Netflix hat noch nie einen Oscar für den besten Film gewonnen. Letztes Jahr gewann Roma den Preis für die beste Regie sowie die beste Kamera und den besten fremdsprachigen Film, aber Netflix hat dieses Jahr einen guten Kandidaten im Rennen. The Irishman unter der Regie von Martin Scorsese ist wahrscheinlich der Spitzenkandidat mit einer Laufzeit von 3,5 Stunden, einem Budget von 140 Millionen USD und einer Star-Besetzung mit Robert DeNiro, Al Pacino und Joe Pesci. Aber das Management ist eindeutig stolz darauf, dass es insgesamt drei ernstzunehmende Oscar-Kandidaten hat.

Der Gewinn eines Oscars für den besten Film wäre eine Bestätigung für Netflix. Das Unternehmen hat Milliarden in Eigenproduktionen investiert, aber es wurde auch dafür kritisiert, dass das Ergebnis oft genug mittelmäßig war, außerdem dafür, dass man das gelernte Hollywood-Modell von Kino und anschließender DVD-Verwertung untergraben habe. Große Regisseure wie Scorsese waren mit dem Netflix-Modell alles andere als zufrieden, da sie es gewohnt sind, den Erfolg an den Einnahmen der Kinos zu messen – und weil sie überzeugt sind, dass große Filme das große Kinoleinwand-Format brauchen.

Dass The Irishman dann doch für Netflix gemacht wurde, zeigt, dass sich die Einstellung ändert. Wenn das Unternehmen den Oscar für den besten Film gewinnen kann, wird es zeigen, dass Hollywood sich voll und ganz auf das Modell eingelassen hat, und es könnte andere Top-Leute dazu bewegen, Filme für Netflix zu machen, da sie sicher sein können, dass es ihre Chancen auf die größte Auszeichnung im Film-Biz nicht schmälert.

3. Wird man endlich weniger Geld versenken? Der freie Cashflow von Netflix wird für 2019 bei -3,5 Milliarden USD liegen, eine Zahl, die einige vom Niedergang der Aktie reden lässt. Zur Finanzierung des neuen Content verbrennt Netflix seit Jahren Cash und häuft Schulden an, um die Differenz auszugleichen. Netflix hat 12,4 Milliarden USD an Schulden angehäuft, was jährlich etwa 600 Millionen USD an Zinsaufwendungen kostet.

Das Management hat mehrmals gesagt, dass die Cash-Burn-Rate im Jahr 2020 dank des höheren Umsatzes und der steigenden Betriebsmarge zu sinken beginnt. Netflix hat jedoch keine Prognose für den freien Cashflow für 2020 gegeben. Die Investoren hoffen sicherlich, dass sich diese Zahl deutlich verringern wird, da dies Zuversicht gibt, dass das Unternehmen seine Finanzen angesichts des steigenden Wettbewerbs ohne weitere Verschuldung verwalten kann.

Nachdem das Unternehmen im Jahr 2019 15 Milliarden USD für Content ausgegeben hat, fragen sich die Investoren auch, wann die Kosten für den Content mal ein Ende erreichen.

Wenn sich der Cash-Burn von Netflix verlangsamt, werden die Zahlen besser aussehen. Und man wird nicht mehr so stark von Fremdfinanzierung abhängig sein.

Wie geht es mit der Aktie weiter? Selbst nach dem neulich erfolgten Preisanstieg wird die Aktie immer noch rund 20 % unter den Höchstpreisen vom Juli 2018 gehandelt. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Aktie nach ein paar positiven Nachrichten wieder weiter steigen könnte.

Wenn Netflix alle drei der oben genannten Dinge erfüllt, dürfte das dem Aktienkurs zugutekommen. Wenn nicht, könnte es aber auch weit nach unten gehen. Immerhin wird Netflix mit einem KGV von 100 immer noch wie eine Wachstumsaktie bewertet.

Also sollte man im Januar die Preisverleihungen Golden Globe Awards und Oscars im Auge behalten. Dann wird das Unternehmen am 21. Januar die Ergebnisse des vierten Quartals mitteilen. Da erfährt man dann die Auswirkungen des Starts von Disney+ sowie den Ausblick für das Jahr, einschließlich der Prognose für den freien Cashflow.

Egal was am Ende passiert, es wird ein spannendes Jahr für das erfolgreichste Streaming-Unternehmen der Welt werden.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Walt Disney (NYSE:DIS) und empfiehlt Aktien von Amazon, Apple (NASDAQ:AAPL), Netflix und Walt Disney und empfiehlt Aktien von Comcast. Jeremy Bowman besitzt Aktien von Amazon, Netflix und Walt Disney.

Dieser Artikel erschien am 25.12.19 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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