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4 Gründe, warum US-Banken die Deutsche-Bank-Aktie weiterhin überflügeln

Veröffentlicht am 19.07.2019, 09:15
© Reuters.
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In diesen Tagen berichten viele US-Banken über ihre Quartalszahlen. Dabei fällt auf, mit welcher scheinbaren Leichtigkeit diese Gewinne in Milliardenhöhe erzielen. JPMorgan (NYSE:JPM) (WKN: 850628) verbuchte allein im zweiten Quartal 2019 einen Gewinn von fast 10 Mrd. US-Dollar. Wells Fargo (NYSE:WFC) (WKN: 857949) lag mit 6,2 Mrd. US-Dollar nicht sehr weit dahinter und Goldman Sachs (NYSE:GS) (WKN: 920332) erreichte „nur“, aber immer noch 2,2 Mrd. US-Dollar.

Vergleicht man diese Zahlen mit der Deutschen Bank (DE:DBKGn) (WKN: 514000), stellt man doch deutliche Unterschiede fest. Sie musste im zweiten Quartal 2019 einen Verlust von 2,8 Mrd. Euro hinnehmen und steckt weiterhin in der Krise. Auch im ersten Quartal 2019 waren es nur 201 Mio. Euro Gewinn. Auch die Commerzbank (DE:CBKG) konnte in den ersten drei Monaten des Jahres nur 120 Mio. Euro Gewinn erzielen.

Was also sind die Gründe, warum die deutschen Großbanken mehr als ein Jahrzehnt nach der letzten Krise immer noch am Boden liegen?

1) Altlasten, Rechtsstreitigkeiten und Restrukturierungskosten Die Hauptursache der immer noch großen Unterschiede ist zwar kaum zu glauben, findet sich aber immer noch in der 2008er-Bankenkrise. Während US-Banken schon vor 2008 über das kommende Unheil vollumfänglich informiert waren und sich entsprechend vorbereiteten, kauften viele deutsche Banken im guten Glauben und Vertrauen auf die amerikanischen Ratingagenturen Anleihen, über deren späteren Ausfall die amerikanischen Banken informiert waren, weil es sich ursprünglich um ihre kaum besicherten Kredite handelte.

Darunter leiden die deutschen Institute bis heute. Die Deutsche Bank verdiente bis zum Schluss kräftig an den Hypothekenkrediten mit, konnte ihre Verluste einige Jahre verbergen, musste sie aber schließlich doch verbuchen. In der Folge traten viele Rechtsstreitigkeiten auf, die in Summe weitere hohe Belastungen mit sich brachten. Aktuell kommt eine Restrukturierung hinzu, die zunächst einmal die Bilanz belastet, später aber sicherlich zu mehr Profitabilität führen wird.

2) Ausrichtung der Geschäfte Vergleicht man die Aufstellung der Banken, fällt auf, dass die Deutsche Bank bis zuletzt sehr stark im Investmentbanking aktiv war. Selbst JPMorgan ist hier deutlich weniger vertreten.

Die solideste US-Großbank, die auch Warren Buffett über Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) hält, ist Wells Fargo. Sie hielt sich ganz aus dem Investment Banking heraus und hat mit den klassischen Bankgeschäften dennoch gute Erträge erzielt.

3) Unterschiedliche Steuersätze Steuern sind für jedes Unternehmen immer auch Kosten, die die Profitabilität mindern. Fallen sie im Vergleich mit anderen Ländern zu hoch aus, sinken die Investitionen und Firmen verlegen ihre Sitze.

Mit den letzten US-Steuersenkungen hat sich die Gewinnmarge der amerikanischen Banken noch mal erhöht, wodurch ihre Erträge auch ohne Sparmaßnahmen eine weitere deutliche Steigerung erfuhren. Die im Vergleich hohen deutschen Steuern muss die Deutsche Bank über Sparmaßnahmen kompensieren. Auch dadurch kann sie im Wettbewerb nicht mithalten.

4) Sehr niedrige Zinsen Europäische Banken leiden aber auch unter den nicht mehr vorhandenen Zinsen, wodurch im Kreditgeschäft weniger Gewinn möglich ist. Zudem suchen Sparer nach Anlagemöglichkeiten, da sie auf dem Festgeld- oder Tagesgeldkonto so gut wie keine Erträge mehr erzielen können.

Die USA haben hingegen ihren Leitzins seit Ende 2015 wieder etwas angehoben, wovon auch das dortige Bankgeschäft in jeder Hinsicht profitiert.

Foolishe Einschätzung Zum Großteil leidet die Deutsche Bank also immer noch unter den Altlasten der Bankenkrise und ihrer einseitigen Aufstellung. Aber auch die Nullzinspolitik und zu hohe Steuersätze führen zu einer geringen Profitabilität, die nur über harte Sparmaßnahmen erhöht werden kann.

Aber es gibt auch Hoffnung. Das neue Restrukturierungsprogramm wird eine bessere Aufstellung und geringere Kosten mit sich bringen, wodurch der Gewinn zukünftig wieder höher ausfallen könnte.

Christof Welzel besitzt Berkshire Hathaway-Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Short Januar 2021 $200 Puts auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long Januar 2021 $200 Calls auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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