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5 vermeintliche Vorteile eines Robo Advisor, die einfache ETF unterm Strich nicht schlagen können

Veröffentlicht am 06.01.2019, 09:38
Aktualisiert 06.01.2019, 12:45
© Reuters.

Robo Adivsor sind ein relativ neues Gimmick der Finanzindustrie. Mithilfe einiger einfachen Klicks sollen aufwandsscheue Privatanleger ihr persönliches Anlageprofil festlegen und die jeweilige Software wählt für den Investor potenzielle Fonds und ETF aus. Es könnte sich daher grundsätzlich um eine sehr einfache und bequeme Möglichkeit handeln, um vollautomatisiert investiert zu sein.

Wie ich neulich in einem durchaus interessanten Artikel las, könnten Robo Advisor zudem noch so einige Vorteile mitbringen. Werfen wir daher einen Foolishen Blick auf diese vermeintlichen Alleskönner und überlegen, weshalb ich zumindest im Moment noch felsenfest davon überzeugt bin, dass ein regulärer ETF-Ansatz insgesamt vorteilhafter sein könnte.

Die Vorteile im Überblick Doch bevor wir nicht an Kritik geizen, werfen wir selbstverständlich zunächst einen Blick auf die potenziellen Vorteile, die Robo Advisor nach der Lesart des besagten Artikels mit sich bringen sollen:

  • Zeitersparnis: Grundsätzlich würden Robo Advisor Zeit sparen. Der händische Auswahlprozess passender Fonds oder ETF sei demnach sehr zeitaufwendig und ein Robo Advisor könne einem diesen Aufwand ersparen.
  • Anpassungsfähigkeit: Außerdem seien Robo Advisor sehr anpassungsfähig. Die Software könne stets auf politische und handelspolitische Lagen und Unsicherheiten reagieren. Ein Investor müsse daher nicht stets die Entwicklungen der Börse und das politische Umfeld im Auge behalten.
  • Preis: Robo Advisor seien zudem sehr preisgünstig. Im Vergleich zu Finanzberatern, die im Schnitt rund 1,5 % der Anlagesumme an Provision verlangten, koste die Software im Schnitt lediglich 0,6 % der Anlagesumme. Hinzu kommen natürlich noch die Gebühren für die Fonds beziehungsweise ETF selbst (auch wenn das nicht explizit in dem Artikel erwähnt wurde).
  • Flexibilität: Robo Advisor arbeiteten von zu Hause aus und als Anleger könne man jederzeit bequem seine Finanzen checken. Zudem hätten viele Verträge keine feste Laufzeit, daher könne man auch jederzeit wieder kündigen.
  • Geringe Anlagevolumina: Zu guter Letzt seien Robo Advisor auch deshalb vorteilhaft, weil man bereits geringe Beträge investieren könne. Schon ab 25 Euro pro Monat sei eine Anlage möglich, was es quasi jedermann ermöglichen würde, die Software zu nutzen. Und nicht lediglich den Besserverdienern.
  • So weit nun also zu den Vorteilen. Als Foolisher Investor, der bislang auf diesen Weg verzichtet hat, dürften auch dir bestimmt so einige Schwachstellen an diesen Vorteilen aufgefallen sein. Falls nicht, helfen wir deinen Gedanken besser ein wenig auf die Sprünge.

    Die Vorteile überzeugen nicht, weil … Denn viele der hier genannten Vorteile sind aus objektiver Sicht und schon bei einem Vergleich mit einem simplen ETF-Ansatz nicht sehr überzeugend. Zwar mag vieles davon möglicherweise für den Vergleich mit bloßen Aktivfonds oder aber mit privaten Finanzberatern gelten, dennoch dürften breite, globale ETF für viele auch weiterhin die bessere Wahl sein. Schau am besten selbst:

  • Zeitersparnis: Grundsätzlich können einem Robo Advisor natürlich den Auswahlprozess ersparen. Nichtsdestoweniger können Privatanleger jedoch auch einfach auf preisgünstige Index-ETF setzen, um mit diesen relativ einfach die ganze Welt der Aktien abzudecken. Allein bei einem weltweiten Ansatz dürften schon mindestens 7 % Rendite nach Gebühren pro Jahr winken. Man kann es daher also prinzipiell auch als ETF-Anleger sehr einfach und renditestark halten.
  • Anpassungsfähigkeit: Was die Anpassungsfähigkeit angeht, sollten Investoren sehr kritisch hinterfragen, ob sie diese überhaupt wünschen. Ein klassischer Buy-and-Hold-Ansatz hat schließlich in vielen Fällen öfter zum langfristigen Erfolg geführt als der fragwürdige Versuch, den Markt in irgendeiner Weise zu timen. Ob ein Algorithmus das womöglich besser kann als ein menschlicher Fondsmanager, weiß ich zwar nicht genau. Allerdings würde ich zunächst langfristige Beweise sehen wollen, bevor ich auf das Anpassungsversprechen vertrauen würde.
  • Preis: Auch beim Preis sind einfache und globale ETF deutlich preiswerter als Robo Advisor. Sofern du nämlich selbst mithilfe einiger einfacher Kriterien deine ETF auswählst, kannst du dir selbst die 0,6 % Gebühren pro Jahr für deinen Robo-Anlegerfreund noch sparen. Zwar zahlst man bei ETF natürlich die jährlichen Fondsgebühren, allerdings kämen diese auch noch auf die Gebühren für deinen Robo-Freund oben drauf.
  • Flexibilität: Ganz kurz: Gerade bei ETF sitzt du selbst am Steuer und kannst bequem bei einem Onlinebroker deine Anlageresultate checken. Dieses Kriterium ist daher alles andere als an eine Anlage-Software gebunden.
  • Geringe Anlagevolumina: Auch hier können ETF durchaus mit dem Robo Advisor gleichziehen. Viele Broker bieten nämlich auch Sparpläne ab einem Anlagevolumen von 25 Euro monatlich an. Man könnte daher sogar sehr kritisch hinterfragen, ob dieser Vorteil der Software letztlich nicht sogar auf der regelmäßigen Sparplanfähigkeit gängiger Fondsprodukte fußt.
  • Robo Advisor müssen nicht die Zukunft sein Wie wir nun gesehen haben, müssen Robo Advisor definitiv nicht deine finanzielle Zukunft sein. Grundsätzlich dürften sie zwar besser sein, als gar nicht zu investieren. Wer sich jedoch bereits auf das Börsenparkett gewagt hat, kann mit einem klein bisschen größeren Aufwand mithilfe von ETF ebenfalls sehr aufwandsarm und kostengünstig seine eigenen finanziellen Entscheidungen treffen. Und sich somit die Gebühren für Robo Advisor, die die Rendite schmälern, ebenfalls noch sparen.

    Ob die zusätzlichen Gebühren einem daher die kleineren Vorteile wert sind, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich bleibe jedoch weiterhin skeptisch.

    Motley Fool Deutschland 2019

    Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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