Von Ambar Warrick
Investing.com - Die Aktien des Immobilienriesen China Vanke Co Ltd (HK:2202) sind ins Minus gerutscht, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass es durch den Verkauf neuer Aktien fast 500 Mio. USD eingesammelt hat. Ein Großteil der Erlöse soll in die Rückzahlung seiner Schulden fließen.
Die in Shenzhen notierten Aktien von China Vanke (SZ:000002) verloren 2,2 % und wurden mit 16,85 Yuan bewertet, während die in Hongkong gelisteten Papiere des Immobilienentwicklers um 4 % auf 13,34 HK$ nachgaben.
Das Unternehmen teilte mit, dass es 300 Mio. neue Aktien an der Hongkonger Börse zu einem Ausgabepreis von 13,05 HK$ pro Aktie verkauft hat. Das stellt einen Abschlag von fast 7 % gegenüber dem Schlusskurs von gestern dar. Durch den Aktienverkauf wurde ein Bruttoerlös von insgesamt 3,90 Mrd. HK$ (1 $ = 7,8495 HK$) erzielt.
Etwa 60 % des Nettoerlöses aus der Emission fließen in die Rückzahlung ausstehender Auslandsschulden des Unternehmens, während die restlichen 40 % als Betriebskapital verwendet werden, so China Vanke in einer Erklärung.
Kurz zuvor hatte der staatliche Immobilienentwickler Poly Property Development Co Ltd (HK:6049) ebenfalls Fortschritte bei einem privaten Aktienverkauf von bis zu 12,5 Mrd. Yuan bekanntgegeben.
Vanke, einer der größten Immobilienentwickler des Landes, hatte im Februar über eine Onshore-Aktienplatzierung 2,2 Mrd. USD eingesammelt.
China hatte im vergangenen Jahr die Beschränkungen für Onshore-Aktienemissionen von Immobilienentwicklern gelockert und damit dem Sektor, der in den vergangenen drei Jahren von einer Liquiditätskrise gebeutelt wurde, einen rettenden Anker gesetzt.
Der chinesische Immobilienmarkt ist für fast ein Viertel des chinesischen Wirtschaftswachstums verantwortlich. Derzeit drängt die chinesische Führung in Peking auf eine Belebung des Sektors, da sie in diesem Jahr einen wirtschaftlichen Aufschwung anstrebt. Und tatsächlich tragen die Maßnahmen offenbar bereits Früchte, denn die chinesischen Immobilienpreise stabilisierten sich offenbar im Januar, nachdem sie zuvor acht Monate in Folge gefallen waren.
Dennoch ringen die großen Akteure auf dem Immobilienmarkt um ihr Überleben, seitdem eine Reihe von Corona-Lockdowns die Bautätigkeit im vergangenen Jahr zum Stillstand gebracht hat.