Investing.com - Der Rückgang der Aktien aus dem Bereich der sauberen Technologien im ersten Quartal sei ein "normaler, gesunder Pullback" und stelle eine Chance für Investoren dar, zitierte der US-Sender CNBC das US-Analysehaus Raymond James (NYSE:RJF) aus einer Notiz.
"Wenn Sie den Einstieg im Jahr 2020 verpasst haben, bietet sich Ihnen jetzt die Chance zum Einstieg", so die Analysten in einer Kundenmitteilung.
Nachdem der Invesco WilderHill Clean Energy ETF (NYSE:PBW), der die Wertentwicklung der Branche abbildet, im Jahr 2020 um 202 Prozent zugelegt hatte, sank er im ersten Quartal um knapp 5 Prozent. Der S&P 500 hingegen legte um 6 Prozent zu.
"Um das Offensichtliche zu sagen: nichts geht in einer geraden Linie nach oben. Vielmehr waren viele der Namen im überkauften Bereich und leichte Gewinnmitnahmen waren daher durchaus zu erwarten", hieß es in der Notiz von Raymond James.
Raymond James nannte gleich mehrere Gründe für den Pullback, darunter eine gewisse Rotation weg von wachstumsorientierten Bereichen des Marktes.
Obwohl Raymond James für die Branche weiterhin Potenzial sieht, bekräftigte das US-Analysehaus, dass "Clean Tech" ein Markt für Stockpicker sei. Das heißt, der Sektor sollte nicht als Ganzes gekauft werden. Vielmehr sollten Anleger die Unternehmen auf Einzelbasis bewerten.
Zu den wichtigsten Faktoren, die es dabei zu berücksichtigen gilt, gehören der Produktmix, die Margenstruktur und die geografische Präsenz. Raymond James sieht den kürzlich vorgestellten 2-Billionen-Dollar-Infrastrukturplan für einige Unternehmen der Branche als "Sahnehäubchen" für die ohnehin schon robuste Wachstumsstory.
Die Papiere von Evoqua Water Technologies (NYSE:AQUA) (ISIN US30057T1051) und Enviva Partners (NYSE:EVA) ((ISIN US29414J1079)) sind zwei der Aktien, die Raymond James als besonders kaufenswert einstuft.
Evoqua ist das größte börsennotierte reine Wasseraufbereitungstechnologie-Unternehmen in Nordamerika. "Die fragmentierte Landschaft und der robuste freie Cashflow des Unternehmens ermöglichen eine aktive Roll-up-Strategie, wobei jegliche M&A-Aktivitäten die Schätzungen zusätzlich anheben könnten", so das Analysehaus. Das Infrastrukturgesetz sei ein weiterer Pluspunkt.
Evoqua Water Technologies kommt auf einen Börsenwert von 3,26 Milliarden Dollar und ist in diesem Jahr gerade einmal ein Prozent gestiegen.
Das durchschnittliche Kursziel von 11 befragten Analysten für die nächsten 12 Monate liegt bei 30,45 Dollar. Ausgehend vom aktuellen Kurs entspricht dies einem Abwärtspotenzial von 11,7 Prozent. 6 Analysten empfehlen die Aktie von Evoqua Water Technologies zum "Kauf" und 5 zum "Halten". Verkaufsempfehlungen gibt es keine.
Bei Enviva Partners handelt es sich um ein Biokraftwerk, das Holzfasern beschafft und diese dann zu zu gebrauchsfertigen Holzpellets verarbeitet.Die fertigen Holzpellets werden in Eisenbahnwaggons, Lastkraftwagen und Frachtkähne geladen, die zu Tiefseeverladestellen transportiert werden, wo sie angenommen, gespeichert und schließlich für den Transport an seine nordeuropäischen Kunden auf Seeschiffe geladen werden.
In Teilen Europas ist die Akzeptanz am größten, aber auch anderswo werden Holzpellets immer beliebter. Laut Raymond James sollte das Unternehmen von einer "zunehmend größeren Kundenbasis" profitieren, und fügte hinzu, dass Enviva Partners auch in Zukunft ein starkes Wachstum verzeichnen wird.
Zwei von vier Analysten, die die Aktien bewerten, raten derzeit zum Kauf. Die anderen zwei Experten haben ein Hold-Rating. Das aus dem Durchschnitt der Analystenschätzungen ermittelte Kursziel beträgt 57,50 Dollar - gut 20 Prozent über dem aktuellen Aktienkurs von Enviva.
Andere Titel, die Raymond James favorisiert, sind Atlantica Sustainable Infrastructure (NASDAQ:AY) (ISIN GB00BLP5YB54), Nextera Energy Partners (NYSE:NEP) (ISIN US65341B1061), Itron (NASDAQ:ITRI) (ISIN US4657411066) und Sunnova Energy International (NYSE:NOVA) (ISIN US86745K1043). Die Firma stuft alle vier Aktien mit "Outperform" ein.
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