WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Airbus-Rivalen Boeing und Embraer kommen sich näher. Die Spitzen der beiden Flugzeughersteller aus den USA und Brasilien unterzeichneten ein Abkommen über eine breit angelegte Zusammenarbeit, die von Effizienzsteigerungen bis hin zur Sicherheit bei Flugzeugen reichen soll. Jim Albaugh, Chef von Boeings Verkehrsflugzeug-Sparte, sprach in Washington von einer 'bedeutenden Vereinbarung'.
Der Schulterschluss wirkt im ersten Moment wie eine Bedrohung für den europäischen Boeing -Konkurrenten Airbus. Der Pakt dürfte allerdings vor allem einen politischen Hintergrund haben: Die US-Amerikaner buhlen um einen Auftrag für die Lieferung von 36 Kampfjets an Brasilien und verstärken deshalb ihre Beziehungen. So hatte Boeing erst im Oktober eine Repräsentanz eröffnet und jüngst zudem angekündigt, auch ein Forschungszentrum zu errichten.
Um den schätzungsweise vier Milliarden US-Dollar schweren Rüstungsauftrag konkurrieren Boeing mit dem F 18-Modell, Schweden mit dem Jäger Gripen (Saab) sowie Frankreich (Rafale/Dassault). Die Entscheidung sollte bereits 2009 getroffen werden, wurde aber immer wieder verschoben. Den Brasilianern geht es bei dem Geschäft vor allem um einen möglichst intensiven Technologietransfer. In diese Richtung zielt auch die Vereinbarung zwischen Boeing und Embraer.
Kooperationen in der Luftfahrtindustrie sind nichts Ungewöhnliches, lassen sich damit doch die hohen Entwicklungskosten besser schultern. Der Airbus-Mutterkonzern EADS war bis 2007 sogar mit gut 2 Prozent an Embraer beteiligt. Das Trio Airbus, Boeing und Embraer hatte sich kürzlich darauf verständigt, den Einsatz von Biosprit in der Luftfahrt voranzutreiben.
Das aktuelle Bündnis kam zeitgleich mit dem Besuch von Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff bei US-Präsident Barack Obama, was den politischen Charakter noch unterstrich. Embraer-Chef Frederico Curado sagte, die gesamte Branche werde von der Zusammenarbeit profitieren.
Airbus und Boeing beherrschen den Markt der Verkehrsjets mit mehr als 100 Sitzplätzen. Der brasilianische Hersteller Embraer indes ist für seine kleineren Geschäftsflugzeuge und Regionaljets bekannt. Es gibt allerdings Überschneidungen. Embraer und der direkte kanadische Gegenspieler Bombardier wildern mit ihren Topmodellen in der Einstiegsklasse der beiden Platzhirsche./das/hr/DP/stw
Der Schulterschluss wirkt im ersten Moment wie eine Bedrohung für den europäischen Boeing -Konkurrenten Airbus. Der Pakt dürfte allerdings vor allem einen politischen Hintergrund haben: Die US-Amerikaner buhlen um einen Auftrag für die Lieferung von 36 Kampfjets an Brasilien und verstärken deshalb ihre Beziehungen. So hatte Boeing erst im Oktober eine Repräsentanz eröffnet und jüngst zudem angekündigt, auch ein Forschungszentrum zu errichten.
Um den schätzungsweise vier Milliarden US-Dollar schweren Rüstungsauftrag konkurrieren Boeing mit dem F 18-Modell, Schweden mit dem Jäger Gripen (Saab) sowie Frankreich (Rafale/Dassault). Die Entscheidung sollte bereits 2009 getroffen werden, wurde aber immer wieder verschoben. Den Brasilianern geht es bei dem Geschäft vor allem um einen möglichst intensiven Technologietransfer. In diese Richtung zielt auch die Vereinbarung zwischen Boeing und Embraer.
Kooperationen in der Luftfahrtindustrie sind nichts Ungewöhnliches, lassen sich damit doch die hohen Entwicklungskosten besser schultern. Der Airbus-Mutterkonzern EADS
Das aktuelle Bündnis kam zeitgleich mit dem Besuch von Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff bei US-Präsident Barack Obama, was den politischen Charakter noch unterstrich. Embraer-Chef Frederico Curado sagte, die gesamte Branche werde von der Zusammenarbeit profitieren.
Airbus und Boeing beherrschen den Markt der Verkehrsjets mit mehr als 100 Sitzplätzen. Der brasilianische Hersteller Embraer indes ist für seine kleineren Geschäftsflugzeuge und Regionaljets bekannt. Es gibt allerdings Überschneidungen. Embraer und der direkte kanadische Gegenspieler Bombardier