(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Gerry Webers (ETR:GWI1) Vorstoß in Mode für junge Frauen kommt bei den Anlegern gut an. Die Aktien gewannen nach der angekündigten Übernahme des Münchener Modeherstellers Hallhuber am Dienstag 3,20 Prozent auf 32,78 Euro und gehörten damit zu den größten Gewinnern im MDax (MDAX). Der Index mittelgroßer Unternehmen schloss mit einem Plus von 0,86 Prozent. Analysten zeigten sich zunächst jedoch nicht gerade begeistert von den Zukaufplänen.
Gerry Weber will Hallhuber schlucken, um Zugang zu einem jüngeren Modesegment für trendorientierte Frauen zu erlangen. Der Konzern geht davon aus, dass die Neuerwerbung bereits im laufenden Geschäftsjahr 2014/15 einen positiven Ergebnisbeitrag leisten wird. Die Marke Hallhuber soll erhalten bleiben und das Filialnetz der Münchener ausgebaut werden.
UMKÄMPFTES SEGMENT
Die geplante Übernahme dürfte den Gewinn je Aktie zwar steigern, schrieb Analyst Andreas Riemann von der Commerzbank. Jedoch gebe es beim Einstieg in das umkämpfte Geschäft mit junger Frauenmode sowie angesichts möglicher weiterer Zukäufe für einen Start ins Männermode-Geschäft auch Risiken. Daher sei mit Blick auf die Aktien Zurückhaltung angebracht. Riemann empfiehlt, sie im Zuge der Übernahmenachrichten zu verkaufen.
Nach Aussage von Equinet-Analyst Ingbert Faust kauft sich Gerry Weber mit dem seit Jahren verlustreichen Münchener Modehaus in einen Restrukturierungsfall ein. Die Marke Hallhuber sei zwar in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz sehr bekannt. Um erfolgreich zu sein, müsste Hallhuber aber deutliche operative Verbesserungen erzielen. Ohne Nennung eines Kaufpreises seien die finanziellen Auswirkungen auf Gerry Weber noch nicht abzuschätzen. Der Konzern hatte angekündigt, die Übernahme auf Pump zu finanzieren.