FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Deutsche Bank (4:DBKGn) will sich mit einem Radikalumbau und der Streichung Tausender Jobs aus ihrer Dauerkrise befreien. An der Börse sind die neuen Pläne des Konzerns zunächst positiv aufgenommen worden: Die Papiere setzten ihren jüngsten Erholungskurs mit plus 3,9 Prozent auf 7,45 Euro fort.
Wenn die Umsetzung klappt, könnte das Ergebnis je Aktie 2022 bei 2 Euro liegen, erklärte Analyst Daniele Brupbacher von der UBS (SIX:UBSG). Der faire Wert könne dann auf 14,70 Euro steigen - ein möglicher Verdoppler für den optimistischen und geduldigen Anleger. Die Experten bleiben aber gerade mit Blick auf die schwache Historie vorsichtig, was die alles entscheidende Ausführung betrifft. Eoin Mullany von der Berenberg Bank rät sogar, in die Kursstärke aufgrund der ausbleibenden Kapitalerhöhung hinein zu verkaufen - eben wegen "enormer Umsetzungsrisiken" und wenig Raum für Fehler mit Blick auf die Kapitaldecke. Der Konzern will den Umbau selbst finanzieren. Man bitte den Aktionär nicht um eine Kapitalerhöhung und werde mit der Zeit über die Dividende auch Kapital zurückgeben, sagte Konzernchef Christian Sewing dem Nachrichtensender n-tv. "Von daher ist das meines Erachtens auf mittlere und lange Sicht eine gute Nachricht für die Aktionäre." Zuletzt war am Markt auf eine Kapitalerhöhung um 5 Milliarden Euro spekuliert worden.