(neu: Aktienkurs, Analysten und mehr Details)
NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die Gewinnentwicklung der Deutschen Post (4:DPWGn) hat die Anleger am Dienstag wieder etwas beruhigt. Dass der Gewinnrückgang im dritten Quartal nicht ganz so schlimm ausfiel wie befürchtet, trieb die Aktien des Logistikunternehmens an die Dax-Spitze. Im kaum veränderten Leitindex gewannen sie am Vormittag 2,18 Prozent auf 28,53 Euro.
Im Jahresvergleich zählen sie damit allerdings weiterhin zu den besonders schlecht gelaufenen Werten. Aktuell stehen die Papiere mit einem Abschlag von rund 28 Prozent auf Platz sieben der größten Verlierer. Das deutsche Börsenbarometer hat im selben Zeitraum rund 11 Prozent an Wert verloren.
Ein Händler hob positiv hervor, dass der gemeldete Gewinneinbruch nach der Warnung des Konzerns im Sommer keine Überraschung mehr gewesen und sogar Schlimmeres befürchtet worden sei. Ganz wesentlich sei, dass es keine weiteren Änderungen an der Jahresprognose und dem Ausblick für 2020 gegeben habe, hob Analyst Joel Spungin von der Berenberg Bank hervor.
Er verwies zudem darauf, dass die Brief- und Paketsparte auf dem Wege der Erholung sei und sich auch die übrigen Sparten im dritten Quartal solide entwickelt hätten. Im Expressgeschäft DHL seien die Margen sogar trotz des Gegenwinds seitens der Wechselkurse gestiegen, lobten der Berenberg-Experte und auch sein Kollege vom US-Analysehaus Bernstein Research, Daniel Roeska. Dieser wartet nun aber zur Telefonkonferenz am Nachmittag noch auf Aussagen über Preiserhöhungen in der Paketsparte. Die Frage nach Fortschritten in Sachen Preisanhebungen dürfte ein zentrales Thema der Konferenz sein, erwartet er.
Der sehr schwache freie Cashflow (FCF) im dritten Quartal beunruhigte hingegen kaum. "Der Hauptteil des Rückgangs geht auf deutlich höhere Investitionsausgaben zurück", sagte Berenberg-Analyst Spungin. Grund zur Beunruhigung sieht er nicht, da der Konzern zugleich das Jahresziel für den FCF, der entscheidend für die Ausschüttungen an die Aktionäre ist, von mehr als einer Milliarde Euro bestätigte.