(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei Infineon F:IFX haben Anleger das Umsatzplus im dritten Geschäftsquartal für Gewinnmitnahmen genutzt. Nachdem die Titel des Chipspezialisten am Mittwoch vorbörslich noch zu den Favoriten im Dax gehört hatten, sackten sie zunächst zu Handelsbeginn um annähernd fünf Prozent ab. Im weiteren Verlauf erholten sich die Papiere dann wieder etwas und schlossen schließlich 3,50 Prozent tiefer bei 8,629 Euro. Damit waren sie gleichwohl das Schlusslicht in einem etwas schwächeren Leitindex F:DAX.
Dabei sieht sich Infineon auf dem Weg zu einem guten Jahresendspurt. Nach dem fünften Quartal in Folge mit mehr Umsatz und Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geht der Vorstand nun davon aus, seine ursprünglichen Prognosen für Wachstum und Rendite leicht zu übertreffen.
MARKTTEILNEHMER SEHEN AUSBLICK NÜCHTERNER
Analysten und Börsianer sehen diese an sich sehr zuversichtlich klingende Prognose dagegen etwas nüchterner. So fielen laut Analyst Peter Knox von der Societe Generale die Zahlen für das dritte Quartal in etwa wie erwartet aus. Der Ausblick liege einen Tick höher.
Für den Commerzbank-Experten Thomas Becker ist der Blick auf das vierte Quartal zwar an sich okay, lasse Analysten aber nur wenig Spielraum, um ihre durchschnittlichen Schätzungen noch weiter anzuheben. Für ihn ist damit der Wettlauf zwischen besserem Abschneiden und anschließend steigenden Erwartungen beendet. Becker beurteilt die Perspektiven für die Aktien nun nicht mehr positiv sondern empfahl Anlegern, erst einmal an der Seitenlinie zu verharren.
Auch Harald Schnitzer von der DZ Bank hielt Gewinnmitnahmen für wahrscheinlich. Immerhin hätten die Aktien zwischen April 2013 und Anfang Juli 2014 in der Spitze mehr als 75 Prozent hinzugewonnen.a/he