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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der deutschen Immobilienunternehmen sind am Freitag nach einer negativen Branchenstudie der US-Bank Morgan Stanley (NYSE:MS) weiter unter Druck geraten. Am Vortag ging es für sie bereits nach der ersten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) seit 2019 bergab. Konkrete Hinweise zu weiteren Zinssenkungen blieben dabei aus.
Vor dem Wochenende verloren die Papiere von Vonovia (ETR:VNAn) 4,5 Prozent. Morgan Stanley hatte den Dax-Konzern auf "Underweight" abgestuft. Damit rutschte Vonovia in der Jahresbilanz wieder ins Minus und entfernte sich weiter von der 21-Tage-Linie als Indikator für den kurzfristigen Trend. Seit dem Tief im März 2023 hatte sich der Börsenwert von Vonovia in der Spitze allerdings auch verdoppelt.
Für LEG (ETR:LEGn) strich die US-Bank ihre Kaufempfehlung und stufte auf "Equal-Weight" ab, die Aktien gaben 3,3 Prozent nach. Auch TAG Immobilien (ETR:TEGG) gerieten in den Abwärtssog und fielen um 1,3 Prozent. Für Aroundtown (ETR:AT1) ging es um 1,4 Prozent abwärts.
Nach der ersten Zinssenkung der EZB gebe es zunächst kaum Chancen auf einen weiteren Kurstreiber, schrieb Morgan-Stanley-Analyst Bart Gysens. Er verwies darauf, dass es nach dem bisherigen Anstieg der Aktienkurse eine Überlegung sei, Gewinne mitzunehmen. Das Verhältnis von Chancen und Risiken sei anderswo im Sektor besser als bei deutschen Wohnimmobilien-Aktien. Er erwähnte dabei Großbritannien.
Immobilienwerte reagieren für gewöhnlich besonders sensibel auf geldpolitische Entscheidungen. Im aktuellen Fall hatten die Anleger wohl auf klarere Signale für die künftige Zinspolitik der EZB gehofft. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte aber, dass die Notenbank weiter datenabhängig handeln werde. "Dies schließt eine weitere Zinssenkung vor September praktisch aus", kommentierte der Chefanlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank (ETR:DBKGn).
Hohe Zinsen erschweren den Immobilienkonzernen das Geschäft auf zweierlei Weise: Zum einen verteuern höhere Zinsen die Refinanzierung am Kapitalmarkt, wo sich die Unternehmen mit frischem Geld versorgen. Zudem werden Verkäufe aus den Beständen tendenziell erschwert.
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