(neu: Schlusskurse, Hauck & Aufhäuser)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei Osram-Aktien haben ein neues Stellenabbauprogramm und gemischt aufgenommene Eckdaten für einen deutlichen Kursrutsch gesorgt. Im vorbörslichen Handel hatten Börsianer die beiden Nachrichten noch durchaus positiv bewertet, erste Analystenkommentare fielen dann aber doch deutlich vorsichtiger aus. Die Titel des Lichttechnik-Herstellers F:OSR sackten zum Handelsschluss am Mittwoch um 8,33 Prozent auf 31,235 Euro ab und waren damit mit Abstand größter Verlierer im MDax. Der Index der mittelgroßen Werte F:MDAX gab um 0,39 Prozent nach.
Osram hatte am Vorabend mitgeteilt, weltweit rund 7800 Stellen streichen zu wollen - davon etwa 1700 in Deutschland. Gleichzeitig legte das Unternehmen Eckdaten zum dritten Geschäftsquartal vor. Diese hatte ein Händler in einem ersten Kommentar noch als besser als erwartet bezeichnet. Zusammen mit dem Restrukturierungsprogramm hätten sie die Papiere zunächst gestützt.
NIEDERGANG DES TRADITIONELLEN GESCHÄFTS BESCHLEUNIGT SICH
Für Analyst Alok Katre von der Societe Generale dagegen sind die Zahlen gemischt ausgefallen. Der Umsatz habe seine sowie die durchschnittlichen Marktschätzungen etwas verfehlt, während die Margen diesen entsprochen hätten. Wie befürchtet habe sich der Niedergang des traditionellen Leuchtengeschäfts beschleunigt. Die angekündigten Stellenstreichungen und die damit verbundenen Aufwendungen untermauerten seine Einschätzung, dass weitere Umstrukturierungsanstrengungen nötig seien. Er empfiehlt, die Aktien zu verkaufen.
Skeptisch ist auch Analyst Klaus Ringel von der Quirin Bank. Er sieht trotz des umfangreichen Umbauprogramms weiter eine unsichere Zukunft für Osram. Kurzfristig müsse das Unternehmen noch zeigen, dass die Geschäftsbereiche mit neuen Technologien Fahrt aufnehmen könnten. Die Profitabilität müsse dabei schneller steigen, als sie im Geschäft mit traditionellen Leuchtmitteln kollabiere. Solange diese Zweifel anhalten, sieht er kurzfristig kein Erholungspotenzial für die Titel.
Analyst Tim Wunderlich von der Privatbank Hauck & Aufhäuser schließlich bezeichnete den Ausblick auf 2015 als schwach. Angesichts der von ihm erwarteten Restrukturierungskosten erschienen die Markterwartungen in puncto Profitabilität zu hoch.tb/la/he