(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein enttäuschend verlaufenes Autogeschäft insbesondere in China hat am Dienstag die BMW-Aktie (XETRA:BMWG) in die Knie gezwungen. Da half es auch nichts, dass BMW im zweiten Quartal mit den anderen beiden Säulen Finanzen und Motorrad deutlich besser abgeschnitten hatte als im Vorjahreszeitraum.
Im frühen Handel büßten die Anteilsscheine des Münchener Autobauers zunächst fast 3 Prozent ein. Zum Handelsschluss reduzierten sie jedoch ihr Minus auf nur noch 1,28 Prozent auf 90,88 Euro. Damit waren sie aber immer noch der drittschwächste Wert im Dax (DAX), der mit einem leichten Plus von 0,11 Prozent über die Ziellinie ging.
ANALYSTEN BEMÄNGELN MARGE, CHINA-GESCHÄFT UNGEWISS
"Zwar ist der Umsatz viel besser als erwartet ausgefallen, das Ergebnis liegt aber nur im Rahmen der Erwartungen. Die entsprechend enttäuschende Marge habe auf den Kurs gedrückt, so ein Händler. Im Autogeschäft habe der Gewinn sogar die Erwartungen verfehlt.
Diesen Aspekt betonte auch Analyst Michael Punzet von der DZ Bank. "Die schwächere Entwicklung im Autogeschäft und außerdem die weiter vorsichtigen Aussagen zu China dürften der Grund für die Kursschwäche an diesem Tag sein".
HOFFEN AUF SONDERDIVIDENDE
"Nach den jüngsten schwachen Absatzzahlen in China für die gesamte deutsche Autobranche wird hier vorerst auch keine Besserung erwartet", sagte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Die Unwägbarkeiten in den wichtigen Absatzmärkten Asien und Nordamerika bestünden fort. "Daher werden die insgesamt im Grunde guten Zahlen bei BMW und die Kursstärke der Aktie für Gewinnmitnahmen genutzt."
DZ-Bank-Analyst Punzet bleibt aber dennoch positiv gestimmt für die BMW-Aktie: Die aktuelle Aktienbewertung lasse noch Spielraum nach oben zu und außerdem hält er eine Sonderdividende anlässlich des 100. Geburtstags im kommenden Jahr für möglich.