NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aktionäre des Software-Konzerns Microsoft (NASDAQ:MSFT) (FSE:MSF) müssen sich weiter in Geduld üben. Nachdem der vergangene Quartalsbericht vor drei Monaten noch Sorgen über den Unternehmenswandel verdrängt und bei den Anlegern dank eines starken Cloud-Geschäfts Jubelstürme ausgelöst hatte, sorgten nun die jüngsten Geschäftszahlen für Ernüchterung.
Die Microsoft-Papiere zählten am Mittwoch mit minus 3,05 Prozent auf 45,84 US-Dollar zu den größten Verlierern in einem schwächeren US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30). Dass die Übernahme des Mobiltelefon-Geschäfts von Nokia (ETR:NOA3) (HEL:NOK1V) Microsoft im vierten Geschäftsquartal tief in die roten Zahlen gerissen hatte, spielte dabei aber nur eine unterordnete Rolle. Microsoft hatte das ganze Ausmaß des Debakels bereits vor kurzem eingeräumt.
Zwar hätten der Umsatz sowie der Gewinn im vierten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen, doch habe der Ausblick enttäuscht, schrieb Analyst Gregg Moskowitz vom Investmenthaus Cowen and Company in einer Studie. Das dürfte die Aktien zumindest kurzfristig belasten. Microsoft peilt für das aktuelle Quartal einen Umsatz von 20,7 bis 21,3 Milliarden Dollar an und rechnet weiter mit kräftigem Gegenwind durch den starken Dollar.
Der Unternehmenswandel, der sich langfristig stärker auszahlen sollte als von vielen Marktakteuren erwartet, gehe derweil weiter, schrieb Analyst Mark Moerdler von Bernstein Research in einer Studie. Dabei setzt Konzernchef Satya Nadella auf eine Verringerung der Abhängigkeit von Windows und der Office-Bürosoftware und stärker auf Cloud-Angebote, bei denen Daten und Software direkt aus dem Netz bereitgestellt werden.
Allzu lange müssen die Anleger nicht mehr auf eine positive Trendwende beim Wachstum warten, glaubt Analyst Ross MacMillan von der Investmentbank RBC Capital Markets. Der Wendepunkt dürfte im zweiten Halbjahr des neuen Geschäftsjahres 2015/16 erreicht werden. Entsprechend optimistisch beurteilt er die Aktien, deren Kauf er empfiehlt.