FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein verbessertes Quartalsergebnis hat sich am Montag als Hoffnungsschimmer für die leidgeplagten Aktionäre von Dialog Semiconductor (4:DLGS) erwiesen. Am frühen Morgen sah es kurz zwar danach aus, als ob die Anleger bei den Papieren schnell wieder den Mut verlören. Dann aber griffen sie doch zu, was die Aktien mit einem Anstieg um zuletzt 3,78 Prozent auf 14,84 Euro zu einem der Spitzenwerte im TecDax (TecDAX) machte.
Der Chipentwickler hatte am Freitag nachbörslich Eckdaten für das zweite Quartal vorgelegt und bei der Bruttomarge besser abgeschnitten als zuvor in Aussicht gestellt. Dialog berichtete von einer 48-prozentigen Marge, nachdem das Unternehmen zuvor nur einen Wert leicht über dem Vorquartalswert von 46,3 Prozent als Zielmarke genannt hatte. Die verbesserte operative Entwicklung begründete Dialog mit einer effizienteren Produktion.
"Die vorläufigen Zahlen sind erstaunlich gut und waren eine positive Überraschung", sagte Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank. Laut Günther Hollfelder von der Baader Bank hat der Chipkonzern neben der Rentabilität auch beim Umsatz, der um 16 Prozent auf 296 Millionen Dollar zulegte, besser als am Markt erwartet abgeschnitten.
Für die Anleger sind diese positiven Ergebnisse ein Lichtblick, nachdem die Aktien seit November 2017 lange Zeit fast nur die Richtung nach unten kannten. Als Grund dafür gilt die hohe Abhängigkeit des Chipentwicklers von Apple (2:AAPL) und die damals aufgeflammten Gerüchte, dass der iPhone-Hersteller die von Dialog gelieferten Chips in Eigenregie bauen könnte. Um die 40 Euro waren die Papiere im November noch wert, im Tief kosteten sie Ende Juni nur noch 12,44 Euro. Seither befindet sich die Aktie auf einem vorsichtigen Erholungskurs.
Analysten wollen die positive Überraschung im zweiten Quartal vor diesem Hintergrund nicht überbewerten. Nach Ansicht von Veysel Taze von Oddo BHF dürfte die positive Überraschung nicht ausreichen, um die Stimmung unter den Investoren nachhaltig zu verbessern. Die Eckdaten seien gut und die Bewertung attraktiv. Dennoch sei aber die Diversifizierung des Unternehmens derzeit der wichtigste Faktor, um eine echte Wende bei den Papieren herbeizuführen.
Baader-Analyst Hollfeder gab außerdem zu bedenken, dass das zweite Quartal für Dialog im Allgemeinen das saisonal schwächste Quartal sei, so dass dessen Auswirkungen für das Gesamtjahr begrenzt bleiben dürften. Wichtiger sei daher der erst mit den finalen Zahlen erwartete Ausblick auf das dritte Jahresviertel.