FRANKFURT (dpa-AFX) - Erneut negative Meldungen aus der deutschen Modebranche: Nachdem in dieser Woche bereits die Aktien von Hugo Boss (XETRA:BOSSn) nach einer heftigen Gewinnwarnung kräftig unter die Räder gekommen waren, gerieten nun die Papiere von Gerry Weber (ETR:GWI1) unter Druck. Die Anleger des westfälischen Unternehmens reagierten am Freitag verschreckt auf dessen radikale Umbau- und Sparpläne. Neben der damit einhergehenden hohen Unsicherheit missfielen der überraschend schwache Ausblick auf 2016 und auch die gekürzte Dividende.
Gegen Mittag büßten die Anteilsscheine des im September in den SDax (SDAX) abgestiegenen Unternehmens 9,60 Prozent auf 11,765 Euro ein. Damit waren sie das Schlusslicht im Index der geringer kapitalisierten Werte, der zugleich rund ein halbes Prozent zulegte. Drastische Einsparungen durch Geschäftsschließungen und beim Personal sollen beim kriselnden Konzern das Ruder herumreißen. Ab dem Geschäftsjahr 2017/18 soll zudem mit Einschnitten in der Verwaltung die Kosten weiter gedrückt werden. Für das noch bis Ende Oktober laufende Geschäftsjahr 2015/16 rechnet Gerry Weber bei rückläufigem Umsatz mit einem drastischen Einbruch des operativen Gewinns (Ebit). Im Geschäftsjahr zuvor war das Ebit bereits um mehr als ein Viertel eingebrochen. Die Dividende soll zudem auf 40 Cent je Aktie gesenkt werden.