FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktionäre von Infineon F:IFX brauchen derzeit vor allem eines: starke Nerven. Verhaltene Analystenkommentare zu den Geschäftsperspektiven drückten die Papiere zum Wochenauftakt um weitere rund zwei Prozent nach unten auf 7,03 Euro, während der Dax F:DAX sich nach seinem jüngsten Rutsch stabilisierte. Seit dem Zwischenhoch im September haben die Papiere des Chipherstellers nun fast ein Viertel ihres Wertes verloren.
Wie fast alle Tech-Werte litten sie in den vergangenen Wochen vergleichsweise stark unter der Korrektur an den Aktienmärkten. Investoren reduzierten angesichts sich trübender Konjunkturperspektiven ihre Engagements verstärkt in Papieren, die besonders stark auf Schwankungen der Wirtschaft reagieren.
Zum Wochenauftakt stufte Analyst Sandeep Deshpande von JPMorgan die Papiere des Dax-Konzerns von "Overweight" auf "Neutral" ab. Die für Infineon wichtigen Industriemärkte in Europa und China zeigten Symptome einer Schwäche, die die Nachfrage belasten dürfte, schrieb der Experte in einer Studie. Mittelfristig hält er einen Kursrückgang bis auf 6 Euro für möglich. Händlern zufolge strich zudem die französische Investmentbank Natixis ihre Kaufempfehlung.
Auch Johannes Schaller von der Deutschen Bank sieht derzeit wenig Gründe für Optimismus. Er rechnet zwar mit einem starken Schlussquartal, hält aber einen konservativen und daher womöglich enttäuschenden Geschäftsausblick für möglich.
Infineon will die Resultate für das letzte Viertel des Geschäftsjahres am 27. November vorlegen.