FRANKFURT (dpa-AFX) - Der besiegelte Verkauf der Warenhaustochter Kaufhof hat die Metro-Aktionäre (XETRA:MEOG) am Montagmorgen ernüchtert. Das Papier sackte im frühen Handel um 4,90 Prozent auf 29,485 Euro ab und kostete damit soviel wie zuletzt Ende Februar. Ausgehend von dem im April erreichten vorläufigen Jahreshoch bei 34,81 Euro büßte die Metro-Aktie inzwischen gut 15 Prozent ein. Im MDax (MDAX), der sich am Montag bei einem Minus von zuletzt 1,38 Prozent ebenfalls sehr schwach zeigte, waren Metro der schwächste Wert.
Einige Anleger hätten offenbar auf einen höheren Verkaufspreis gehofft, sagte ein Händler. Zudem dämpfe ein Pressebericht Hoffnungen auf eine Sonderausschüttung. So hatte Metro-Finanzchef Mark Frese bereits der Börsen-Zeitung (Samstag) angesichts des wahrscheinlichen Verkaufs gesagt, dass der Milliardenerlös in den Schuldenabbau und in Investitionen gesteckt werde. Eine Sonderdividende ist somit wohl vom Tisch. Der deutsche Handelsriese verkauft Kaufhof für rund 2,8 Milliarden Euro an den kanadischen Handelskonzern Hudson's Bay. Die Vereinbarung umfasst der Mitteilung zufolge das in Deutschland vornehmlich unter Galeria Kaufhof sowie in Belgien unter Galeria Inno operierende Warenhausgeschäft und die dazugehörenden Immobilien. Damit stechen die Nordamerikaner den Karstadt-Eigentümer Signa aus, der ebenfalls für Kaufhof geboten hatte. Der österreichische Karstadt-Eigner René Benko soll früheren Medienberichten zufolge ein Angebot in ähnlicher Höhe abgegeben haben. ABBAU DER VERSCHULDUNG POSITIV Analysten hoben weniger die verpasste Chance einer Sonderdividende hervor, sondern vielmehr die durch den Verkauf sinkende Nettoverschuldung hervor. Dies sei positiv für Metro, so der Tenor.