FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Streik des Kabinenpersonals hat den Lufthansa-Aktionären (XETRA:LHAG) den Wochenstart vermiest. Die Papiere der Fluggesellschaft büßten am Montagvormittag in einem etwas nachgebendem Markt 2,37 Prozent auf 13,62 Euro ein und waren damit zweitschwächster Wert im Leitindex Dax (DAX). Auch auf Jahressicht liegen die Anteilsscheine im Minus, während das Börsenbarometer inzwischen ein Plus von rund 12 Prozent aufweist.
Nach der Pause am Sonntag setzten die Flugbegleiter ihren am vergangenen Freitag gestarteten Streik am Montag fort. Nach Unternehmensangaben fallen 929 Flüge der Lufthansa aus.
Ein Händler wollte die Auswirkungen der Arbeitsniederlegungen auf den Aktienkurs jedoch nicht überbewerten. Der Streik der Flugbegleiter sei nicht so flächendeckend wie der Streik der Piloten in den vergangenen Monaten.
Auch Analyst Johannes Braun von der Commerzbank blieb optimistisch. Das Management werde aktuell gut mit den Arbeitsniederlegungen fertig. Braun zufolge scheint zudem die Motivation unter den streikenden Flugbegleitern zu schwinden, da sie im Zuge des Tarifstreits finanzielle Einbußen erlitten.
Vor diesem Hintergrund könnte in den Tarifkonflikt bald Bewegung kommen: Der Lufthansa-Konzernvorstand wollte noch am Montag über Konsequenzen aus dem aktuellen Streik beraten. Möglicherweise will Lufthansa der Gewerkschaft Ufo ein neues Angebot vorlegen.
Bereits in der vergangenen Woche hatten sich die Anleger wenig beeindruckt vom Streik gezeigt: Der Kurs war um fast 4 Prozent gestiegen. So meinte Uwe Eilers von Geneon Vermögensmanagement jüngst, dass langfristig eine konsequente Haltung des Lufthansa-Managements zu begrüßen sei. Streiks belasten die Fluggesellschaft aus seiner Sicht deutlich weniger als mögliche zukünftige Pensionslasten, wenn die Lufthansa den Forderungen nachkomme.