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AKTIE IM FOKUS: Netflix nach Zahlen schwach - Hoffnung auf zweite Jahreshälfte

Veröffentlicht am 19.04.2023, 13:36
© Reuters.
NFLX
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NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger können den zunächst negativ aufgenommenen Zahlen des Streamingdienstes Netflix (NASDAQ:NFLX) offenbar auch einige erfreuliche Aspekte abgewinnen. Am Dienstag hatten der Quartalsbericht und der Ausblick auf das laufende Jahresviertel die Aktien nachbörslich zunächst um mehr als 10 Prozent absacken lassen. Sie erholten sich aber rasch wieder. Im vorbörslichen Handel am Mittwoch waren heftige Schwankungen zu beobachten - aktuell zeichnet sich für den Auftakt an der Technologiebörse Nasdaq ein Kursrückgang um 1,7 Prozent auf knapp 328 US-Dollar ab.

Seit Jahresbeginn steht bislang ein Plus von rund 13 Prozent zu Buche, womit die Aktien etwas hinter der Entwicklung des Auswahlindex Nasdaq 100 zurückbleiben. Vom heftigen Absturz nach dem Pandemie-Höhenflug hat sie sich bislang nur mäßig erholt: Im November 2021 war die Aktie in der Spitze etwas über 700 Dollar wert gewesen. Nach einem rasanten Fall war der Kurs bis Frühjahr 2022 teilweise deutlich unter die Marke von 170 Dollar gerutscht.

Der für das erste Quartal berichtete Anstieg der Nutzerkonten um 1,75 Millionen auf 232,5 Millionen blieb hinter den Expertenerwartungen zurück. Und obwohl der Umsatz um knapp vier Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar zulegte, sank der Nettogewinn um rund 18 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar. Auch der Ausblick auf das laufende Quartal fiel durchwachsen aus.

Netflix geht davon aus, dass rund 100 Millionen Haushalte den Service mit Login-Daten anderer nutzen. Das Unternehmen will deshalb nach monatelanger Verzögerung bis Ende Juni Maßnahmen gegen Trittbrettfahrer in weiteren Märkten starten, was auch Deutschland einschließen dürfte: Für Nutzer, die mit dem Account-Inhaber nicht unter einem Dach wohnen, soll dann extra Geld fällig werden. Erst im zweiten Halbjahr rechnet Netflix - auch dank des Vorgehens gegen das Passwort-Teilen - mit einem Aufschwung. Ein weiterer Wachstumstreiber soll der im November gestartete günstigere Abo-Tarif mit Werbung werden.

Die Analystengemeinde ist Netflix derweil weiter gewogen: Unter den Experten, die sich bislang schon geäußert haben, überwiegen die Kaufempfehlungen. John Hodulik von der Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) nahm die Zahlen sogar zum Anlass, die Aktie hochzustufen und das Kursziel von 350 auf 390 Dollar anzuheben. Ähnlich wie das Unternehmen erwartet auch er ab dem dritten Quartal wieder ein stärkeres Wachstum. Netflix dürfte von einem abnehmenden Wettbewerbsdruck profitieren, da auch die Konkurrenten bei der direkten Vermarktung an die Verbraucher mittlerweile mehr auf ihre Profite achteten.

JPMorgan-Analyst Doug Anmuth senkte zwar seine Schätzungen für den Umsatz und die Entwicklung der Nutzerkontenzahlen moderat, da er ebenfalls erst zur Jahresmitte mit einer Beschleunigung der Umsatzdynamik rechnet. Er verwies aber auch auf das angehobene Jahresziel für den freien Barmittelzufluss und sieht die Maßnahmen gegen Trittbrettfahrer sowie den Abo-Tarif mit Werbung weiter als große Chancen, die den Umsätzen und Nutzerkonten zugutekommen sollten.

Andrew Uerkwitz vom Analysehaus Jefferies hob hervor, dass das operative Ergebnis und vor allem der freie Barmittelzufluss zum Jahresauftakt positiv überrascht hätten. Zudem zeigten die geplanten Investitionen in neue Inhalte, dass es Netflix mit der Eindämmung der Ausgaben offenbar ernst meine.

Am kritischsten zu Netflix äußerte sich derweil Analyst Eric Sheridan von der US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS). Er attestierte dem Unternehmen ein durchwachsenes Quartal und monierte, dass die Zahl der Nutzerkonten trotz des in einigen Märkten schon umgesetzten Verbots zur Teilung von Zugangs-Passwörtern hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Zwar habe Netflix das Jahresziel für den Barmittelzufluss aufgrund geringerer Investitionen in Inhalte angehoben, was für viele langfristig orientierte Anlege neben den Umsätzen wichtig sei, räumte Sheridan ein. Auf dem aktuellen Kursniveau überwögen die Risiken aber die Chancen. Daher hält er an seinem Verkaufsvotum für die Aktie fest. Das ebenfalls beibehaltene Kursziel von 230 Dollar liegt deutlich unter dem aktuellen Bewertungsniveau.

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