FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei Osram-Aktien F:OSR haben ein neues Stellenabbauprogramm und gemischt aufgenommene Eckdaten für einen deutlichen Kursrutsch gesorgt. Im vorbörslichen Handel hatten Börsianer die beiden Nachrichten noch durchaus positiv bewertet, erste Analystenkommentare fielen dann aber doch deutlich vorsichtiger aus. Die Aktien des Lichttechnik-Herstellers gaben zuletzt sechs Prozent auf 32,020 Euro nach und waren damit mit Abstand größter Verlierer im MDax. Der bewegte sich zeitgleich mit einem Abschlag von 0,08 Prozent knapp im Minus.
Osram hatte am Vorabend mitgeteilt, weltweit rund 7800 Stellen streichen zu wollen - davon etwa 1700 in Deutschland. Gleichzeitig legte das Unternehmen Eckdaten zum dritten Geschäftsquartal vor. Diese bezeichnete ein Händler in einem ersten Kommentar noch als besser als erwartet. Zusammen mit dem Restrukturierungsprogramm hätten sie die Papiere zunächst gestützt.
Für Analyst Alok Katre von der Societe Generale dagegen sind die Zahlen zum dritten Quartal gemischt ausgefallen. Der Umsatz habe seine sowie die Konsensschätzungen etwas verfehlt, während die Margen diesen entsprächen. Wie befürchtet habe sich der Niedergang des traditionellen Leuchtengeschäfts beschleunigt. Die angekündigten Stellenstreichungen und die damit verbundenen Aufwendungen untermauerten seine Einschätzung, dass weitere Umstrukturierungsanstrengungen nötig seien. Er empfiehlt, die Aktie zu verkaufen.
Skeptisch ist auch Analyst Klaus Ringel von der Quirin Bank. Er sieht trotz des umfangreichen Umbauprogramms weiter eine unsichere Zukunft für Osram. Kurzfristig müsse das Unternehmen noch zeigen, dass die Geschäftsbereiche mit neuen Technologien Fahrt aufnehmen können. Die Profitabilität müsse dabei schneller steigen, als sie im Geschäft mit traditonellen Leuchtmitteln kollabiert. Solange diese Zweifel anhalten sieht er kurzfristig kein Erholungpotenzial für die Aktie.tb