FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Handelsstreit zwischen China und den USA hat in dieser Woche die Aktien des international tätigen Logistikkonzerns Deutsche Post (4:DPWGn) besonders stark belastet - daran änderten auch die an diesem Freitag vorgelegten Quartalszahlen des Dax-Konzerns nicht viel.
Die Papiere der Deutschen Post pendelten bis zum späten Vormittag um ihren Schlusskurs vom Donnerstag und lagen zuletzt 0,76 Prozent höher bei 29,05 Euro. Der hiesige Leitindex (DAX) stieg um mehr als 1 Prozent.
Die Deutsche Post war dank des Verkaufs ihrer Lieferketten-Logistik in China mit einem Gewinnsprung ins Jahr gestartet. Der operative Gewinn lag im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Während das Unternehmen seinen Umsatz in allen Geschäftsbereichen steigern konnte, brach der Ertrag im Heimatgeschäft Post & Paket Deutschland wegen erhöhter Personalkosten und eines Sondereffekts aus dem Vorjahr deutlich ein.
Das Brief- und Paketgeschäft habe denn auch weniger stark zugelegt als vom Markt erhofft, schrieb der Experte Daniel Roeska US-Analysehaus Bernstein Research. Als weitere, leichte Belastung verwiesen die Fachleute Joel Spungin von der Privatbank Berenberg und Christian Obst von der Baader Bank auf die etwas enttäuschende Entwicklung der Barmittel.
Positiv hob Analyst Matija Gergolet von der US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) die überraschend starke Entwicklung in den DHL-Sparten Fracht und Lieferkettenlogistik hervor. Hier habe die Deutsche Post von höheren Frachtraten und Währungsgewinnen profitiert.
Im Wochenverlauf haben die recht konjunktursensiblen Papiere der Deutschen Post nunmehr knapp 6 Prozent eingebüßt. Sie litten damit besonders unter der Furcht, dass der Handelszwist zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt das globale Wachstum gefährdet. Zum Vergleich: Der Dax gab in den vergangenen fünf Tagen lediglich um rund 2 Prozent nach.