FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Eine Kaufempfehlung der Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) hat die Aktien von Kion (4:KGX) am Dienstag mit einem Kurszuwachs von gut 10 Prozent aus ihrem Abschwung befreit. Für Analyst Sven Weier spiegelt der Aktienkurs des Gabelstaplerproduzenten das strukturelle Wachstumspotenzial mittlerweile nicht mehr angemessen wider. Er stufte die Titel von "Neutral" auf "Buy" hoch, senkte aber das Kursziel von 70 auf 55 Euro.
Mit dem reduzierten Kursziel liegt er aber um fast 11 Prozent über dem aktuellen Kurs von 49,69 Euro. Allerdings haben andere Analysten ihre Kursziele für Kion noch deutlich höher gesetzt als Weier, wie der Blick auf die Analyserstatistik von dpa-AFX zeigt. So reichen die Kursziele aus im Oktober veröffentlichten Studien von JPMorgan (NYSE:JPM) und Morgan Stanley (NYSE:MS) sowie der Baader Bank und Hauck & Aufhäuser von 66 bis 76 Euro.
Noch vor weniger als einer Woche hatten die Kion-Papiere mit etwas über 44 Euro ihren tiefsten Stand seit Sommer 2016 markiert. Sie zählen in diesem Jahr im MDax (MDAX) zu den größten Verlierern mit einem Minus von mehr als 30 Prozent, während das inzwischen auf 60 Werte aufgestockte Kursbarometer für die mittelgroßen deutschen Unternehmen seit Jahresanfang nur gut 8 Prozent eingebüßt hat.
Händler begründeten das starke Kursplus der Kion-Papiere am Dienstag auch damit, dass wohl einige Marktteilnehmer auf einen weiter fallenden Kurs gesetzt hätten und nun ihre Positionen entsprechend durch Käufe eindecken müssten.
UBS-Analyst Weier hält den starken Kursrückgang seit dem Rekordhoch im Oktober 2017 bei knapp 82 Euro - ausgelöst durch enttäuschende Quartalsberichte und Konjunktursorgen - für übertrieben. Den nächsten Kurskatalysator sieht er in den Zahlen zum dritten Quartal, die am 25. Oktober erwartet werden. Anders als wohl der Markt rechne er nicht mit einer Gewinnwarnung.
Im Fahrwasser der Kion-Kursgewinne legten am Dienstagmorgen auch die Anteile des Konkurrenten Jungheinrich (4:JUNG_p) als einer der besten Werte im SDax (SDAX) um 2,67 Prozent zu. MDax und SDax verbuchten Kursaufschläge von 1,30 beziehungsweise 1,00 Prozent.