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Aktien Athen: EZB sorgt für Turbulenzen an Griechen-Börse - Banken brechen ein

Veröffentlicht am 05.02.2015, 10:40
Aktualisiert 05.02.2015, 11:42
© Reuters.  Aktien Athen: EZB sorgt für Turbulenzen an Griechen-Börse - Banken brechen ein

ATHEN (dpa-AFX) - Die drohende Eskalation der griechischen Schuldenkrise hat die Börse in Athen am Donnerstag in Aufruhr versetzt. Der Leitindex Athex Composite brach zwischenzeitlich um mehr als 9 Prozent ein und stand zuletzt 5,77 Prozent tiefer bei 799,08 Punkten.

Damit setzte das Börsenbarometer seine jüngste Berg- und Talfahrt fort: Nachdem der Index nach dem Wahlsieg des Linksbündnisses Syriza am Sonntag vor einer Woche zunächst stark unter Druck geraten war, hatte er am Mittwoch bereits seine Verluste wieder wettgemacht. Aktuell hat der Athex Composite nun seit dem Triumph des Syriza-Vorsitzenden und neuen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras knapp 5 Prozent eingebüßt.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Druck auf die neue griechische Regierung massiv erhöht. Sie kippte eine Sonderregelung und erschwert damit den ohnehin angeschlagenen griechischen Banken den Zugang zu frischem Geld. Ab dem 11. Februar können griechische Staatsanleihen nicht mehr als Sicherheit für EZB-Kredite genutzt werden.

Dies ist ein schwerer Schlag für die griechischen Banken, die am Geldtropf der Zentralbank hängen. Entsprechend unter Druck gerieten in Athen Bankaktien. Der Sektorindex sackte zuletzt um mehr als 15 Prozent ab. Die größten Verluste mussten die Aktionäre der Attica Bank mit einem Abschlag von rund 18 Prozent hinnehmen.

Die Begründung der Währungshüter: Es sei nicht sicher, dass die Überprüfung des griechischen Spar- und Reformprogramms erfolgreich abgeschlossen werde. "Die EZB beweist Rückgrat", sagten die Devisenexperten der Commerzbank.

Der Schritt der Europäischen Zentralbank sei ein klares Signal, dass eine Verweigerung der Arbeit mit den Geldgeber-Kontrolleuren der Troika Konsequenzen haben werde, sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Auch Pläne zum Zurückdrehen der Sparmaßnahmen dürften bei der EZB, dem Internationalem Währungsfonds und der Europäischen Union auf deutlichen Widerstand treffen.

Nach Auffassung des Analysten Jan Bottermann von der National-Bank ist die Refinanzierung des griechischen Bankensektors zwar noch nicht gefährdet, da die griechische Notenbank mit Genehmigung der EZB die Liquidität der Banken über Notfallkredite sicherstellen kann. Allerdings könne die EZB diese Genehmigung mit der entsprechenden Mehrheit im Direktorium wieder zurückziehen. Dadurch sei der Druck auf die griechische Regierung noch einmal erhöht worden, endlich ein Gesamtkonzept vorzustellen, wie sie sich die Zukunft vorstelle. "Dass sich die europäischen Partner bis Mai gedulden werden, wie es erneut gefordert wurde, ist unwahrscheinlich", resümierte Bottermann.

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