Investing.com - Der US-Aktienmarkt hat am Freitag nicht an die dynamische Erholung vom Vortag angeknüpft.
Unmittelbar nach US-Börsenstart gab der Dow Jones um etwas mehr als 100 Punkte nach. Für den marktbreiteren S&P 500 ging es um 0,50 Prozent nach unten. Der Nasdaq 100 verlor 0,76 Prozent.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte Bloomberg berichtet, dass die USA eine Entscheidung über Lizenzen für US-Firmen zur Wiederaufnahme des Geschäfts mit dem chinesischen Telekommunikations-Giganten Huawei zurückhalten. Die Nachrichtenagentur berief sich dabei auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.
China hatte zuletzt den Kauf von US-Agrarprodukten gestoppt, nachdem die USA das Reich der Mitte offiziell als Währungsmanipulator gebrandmarkt hatte. Das war eine Antwort aus Washington auf die Yuan-Abwertung, der zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit mehr als 10 Jahren fiel.
"Während die USA nach wie vor in bescheidenem Umfang in der Lage sind, die Zölle weiter zu erhöhen, muss China stattdessen zunehmend auf handelsferne und zollfreie Instrumente zurückgreifen. Tatsächlich umfasste Chinas erste Reaktion auf die Trump-Ankündigung zweierlei Maßnahmen - eine Abschwächung des chinesischen Yuan sowie die Beendigung des Kaufs von US-Agrarprodukten durch chinesische Unternehmen", sagte Norman Villamin, Chief Investing Officer der Schweizer Privatbank Union Bancaire Privée (UBP), in einer Kundennotiz.
China hatte in dieser Woche das Fixing des Yuan zum ersten Mal seit 2008 wieder über 7 Yuan je Dollar gelegt und damit für Turbulenzen an den Aktienmärkten gesorgt. Am Markt herrschte fortan die Sorge, dass China seine Währung als Waffe im Handelskrieg einsetzt. Das wies die People’s Bank of China zurück und sagte, man beabsichtige nicht, seine Währung zu instrumentalisieren.
"Trotz der Abschwächung nach der Zollankündigung vom 1. August über die politisch sensiblen 7 Yuan pro US-Dollar hinaus, bleibt die chinesische Währung weit hinter den 7,50 pro US-Dollar zurück, die die angekündigten Zölle vollständig ausgleichen würden. Dies deutet darauf hin, dass der jüngste Währungs-Schachzug nur ein Warnschuss aus China ist, um die möglichen Folgen aufzuzeigen, sollte die vollständige Einführung der Zölle erfolgen", erklärte Villamin von der UBP.
Unterdessen haben schwache Erzeugerpreise und in den USA die Spekulation auf eine weitere Zinssenkung durch die Federal Reserve im September erhöht.
Das von Investing.com entwickelte FedWatch-Tool taxiert die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 86,9 Prozent, nach 75,4 Prozent am Tag zuvor.
"Schwache Erzeugerpreise sind Ausdruck einer dramatischen Verlangsamung der Produktion aufgrund des globalen Handelskrieges", sagte Chris Rupkey, Chefökonom bei MUFG in New York. "Wir erwarten eine zweite Zinssenkung der Federal Reserve im September, da sich das verarbeitende Gewerbe und die Weltwirtschaft weiter abschwächen."
Der Erzeugerpreisindex stieg im Juli um 0,2 Prozent (vorher +0,1 Prozent). In den zwölf Monaten bis Juli legte der Index um 1,7 Prozent zu (vorher 1,7 Prozent). Das wurde am Markt auch so erwartet. Die Kernrate auf Jahressicht gab von 2,3 auf 2,1 Prozent nach.
-- Mit Material von Reuters.