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Aktien Europa: Abnehmende Zinsfantasie und zunehmende Brexit-Angst belasten

Veröffentlicht am 08.06.2016, 11:00
Aktualisiert 08.06.2016, 11:10
© Reuters.  Aktien Europa: Abnehmende Zinsfantasie und zunehmende Brexit-Angst belasten
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PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Eine abflauende Zinsfantasie und zunehmende Brexit-Befürchtungen haben Europas wichtigste Aktienmärkte am Mittwoch wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Als weiteren Grund für die herrschenden Verluste nannten Händler den gestiegenen Eurokurs zum US-Dollar. "Den Börsen geht momentan etwas die Kraft aus. Eine ernsthafte Rückkehr der Risikobereitschaft bei den Investoren lässt sich nicht feststellen", sagte Börsenexperte Jochen Stanzl von CMC Markets.

Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) notierte zuletzt 0,64 Prozent tiefer bei 3021,26 Punkten, nachdem er am Vortag noch um 1,3 Prozent gestiegen war. Der CAC-40-Index (CAC 40) in Paris fiel zur Wochenmitte um 53 Prozent auf 4452,11 Punkte. Für den Londoner FTSE-100-Index (ISE:UKX) ging es um 0,10 Prozent auf 6278,54 Zähler nach unten.

Bei den Meinungsforschungsinstituten bleibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Gegnern und Befürwortern eines Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union. Wie sich die Briten am 23. Juni bei ihrem Referendum entscheiden, hat Auswirkungen auf die ganze Welt. Der Internationale Währungsfonds spricht von erheblichen Unwägbarkeiten für die Weltwirtschaft, sollte Großbritannien die EU verlassen. Einige Länder spekulieren aber auch auf Vorteile im Brexit-Fall.

Aus Branchensicht zeigten sich die Anleger vor allem bei europäischen Rohstoff-Konzernen und Versorgern in Kauflaune. Alle übrigen Sektorindizes innerhalb des Stoxx 600 lagen im Minus.

Unter den Einzelwerten ragten die Aktien von Fiat Chrysler (NYSE:FCAU) mit einem Gewinn von rund 3 Prozent heraus. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Kreise berichtete, spricht der Autobauer mit dem umstrittenen Fahrdienst-Vermittler Uber und dem weltgrößten Online-Händler Amazon (NASDAQ:AMZN) (XETRA:AMZn) über eine mögliche Partnerschaft im Bereich selbstfahrender Fahrzeuge.

Die Schweizer Pharmatitel Novartis (FSE:NOT) (VTX:NOVN) und Roche (FSE:RHO5) (VTX:ROG) gehörten dagegen trotz guter Produktnachrichten mit Verlusten von jeweils rund 1 Prozent zu den unattraktivsten Werten im Stoxx-50-Index. Novartis hat neue positive Daten zu seinem Schuppenflechte-Mittel Cosentyx angekündigt. Roche erhielt von der Europäischen Kommission die Zulassung für sein Lungenkrebsmittel Avastin in Kombination mit dem Mittel Tarceva erhalten.

Die Papiere von Air France-KLM (PSE:PAF) (FSE:AFR) verbilligten sich zuletzt um 0,66 Prozent. Die Fluggesellschaft hatte durchwachsene Verkehrszahlen für Mai ausgewiesen: Während die Passagierzahl zum Vorjahreszeitraum um 3,8 Prozent auf 8,3 Millionen stieg, sank die Auslastung der Flugzeuge um 0,8 Prozentpunkte auf 84,1 Prozent.

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