PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx (Euro Stoxx 50) steuert am Freitag im freundlichen Handel auf ein ausgeglichenes Wochenergebnis zu. An einem weiteren Tag mit vielen Unternehmensberichten schaffte es der Leitindex der Eurozone am Morgen nach zögerlichem Start mit 0,45 Prozent ins Plus auf 3504,78 Punkte. Er steht damit knapp über seinem Schlusskurs vom vergangenen Freitag.
Gut aufgenommene Zahlen von Adidas (4:ADSGN) und der Societe Generale (9:SOGN) stützten. Die Blicke werden nun später noch über den großen Teich gerichtet, wo am Nachmittag der jüngste US-Jobbericht veröffentlicht wird. "Auch für den Berichtsmonat April dürfte der US-Arbeitsmarkt mit guten Zahlen aufwarten", hieß es von Seiten der HSBC-Experten. Außerdem stehen Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungsektor im Blick.
Im Kielwasser des steigenden Mehrländer-Index EuroStoxx legten auch die wichtigsten Länderbörsen zu: Der Cac 40 (CAC 40) in Paris stieg um 0,33 Prozent auf 5557,01 Punkte, während der Londoner FTSE 100 um ein halbes Prozent auf 7388,90 Zähler zulegte. Auch in Deutschland, Spanien und Italien standen bei den jeweiligen Leitindizes moderate Gewinne auf der Kurstafel.
Dem europäischen Markt enteilte vor allem die Adidas-Aktie, die infolge starker Zahlen mit einem Kurssprung um 7 Prozent auf ein Rekordhoch von sich Reden machte. Die Herzogenauracher hätten im ersten Quartal erneut die Erwartungen getoppt, schrieb Analyst Christian Salis von der Privatbank Hauck & Aufhäuser in einer ersten Reaktion.
Zum zweitgrößten Gewinner im Leitindex avancierte die Societe Generale. Die Papiere der französischen Großbank kletterten um 3,6 Prozent und beflügelten damit den ganzen Bankensektor. Dessen Teilindex gehörte im Branchenvergleich mit einem Anstieg um 0,8 Prozent zu den Favoriten der Anleger. Der Sektor profitierte dabei auch von guten Zahlen der britischen HSBC (3:HSBA), deren Papiere in London um 2,5 Prozent anzogen.
Freundlich ging es auch bei Axa (9:AXAF) zu. Die Papiere rückten im EuroStoxx um 1,6 Prozent vor. Laut Analyst Michael Huttner von JMorgan schnitt Europas zweitgrößter Versicherer besser als erwartet ab. Er lobte die Profitabilität zum Jahresauftakt und das Geschäft des übernommenen US-Versicherers XL.
Bei Rückversicherern war die Tendenz jedoch umgekehrt, hier trübten Swiss Re (5:SRENH) das Bild. Weil Großschäden das erste Quartal stark belasteten, stand bei den Aktien der Schweizer ein Abschlag von 2,7 Prozent zu Buche. Goldman-Analyst Sami Taipalus sah den Nettogewinn deutlich unter den Markterwartungen. Andere Branchenwerte wie Munich Re (4:MUVGn) wurden davon in Mitleidenschaft gezogen.
Schwäche zeigten ferner die Aktien aus dem Reise- und Freizeitbereich, hier vor allem gebremst von einem gestiegenen Quartalsverlust der Fluggesellschaft Air France-KLM (9:AIRF). Deren Papiere büßten in Paris 4,2 Prozent ein und zogen den ganzen Sektor mit nach unten. IAG (3:ICAG) oder Easyjet (3:EZJ) zum Beispiel waren im Londoner Leitindex FTSE 100 mit bis zu 1,7 Prozent die beiden größten Verlierer.