PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed haben sich die Anleger an Europas Börsen am Mittwoch vorsichtig optimistisch gezeigt. Mit Spannung wird am Abend auch der Ausgang der niederländischen Parlamentswahl erwartet.
Für den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es am späten Vormittag um 0,20 Prozent auf 3406,06 Punkte bergauf. Damit hält sich der Leitindex der Eurozone weiter auf dem höchsten Niveau seit Dezember 2015. Der französische CAC 40 (CAC 40) trat zur Wochenmitte mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 4974,80 Zähler auf der Stelle, während der FTSE 100 in London um 0,20 Prozent auf 7372,23 Punkte vorrückte.
Bei Experten und Anlegern gilt als sicher, dass die US-Notenbank Fed auf ihrer heutigen Sitzung den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte anheben wird. Deshalb warten die Anleger vor allem auf Hinweise, wie schnell die Fed ihre Geldpolitik in den kommenden Monaten weiter straffen könnte. Am Donnerstag entscheiden zudem die Bank of Japan und die Bank of England über ihre Geldpolitik.
Als beste Branche im marktbreiten Stoxx Europe 600 präsentierten sich die Rohstoffwerte, deren Subindex dank steigender Metallpreise um 1,51 Prozent zulegte. Der Index der Öl- und Gasunternehmen profitierte mit plus 0,84 Prozent von der deutlichen Erholung der Ölpreise.
Schlusslicht in der Übersicht war dagegen der Index der Einzelhandelsunternehmen: Er sank wegen negativ aufgenommener Geschäftszahlen der Branchengrößen Inditex (11:ITX) und Hennes & Mauritz (H&M) (12:HMb) (H&M) um 0,72 Prozent. Dahinter litt der Energiefirmen-Index mit minus 0,41 Prozent unter negativ aufgenommenen Aussagen des deutschen Branchenvertreters Eon (4:EONGn).
Inditex-Aktien verloren 1,34 Prozent und gehörten damit zu den schwächsten Werten im EuroStoxx 50. Der Mutterkonzern der spanischen Modekette Zara ist zwar im Ende Januar ausgelaufenen Geschäftsjahr stark gewachsen, hat seitdem weiter zugelegt und zudem die Dividende angehoben. Richard Chamberlain vom Analysehaus RBR Research monierte allerdings die etwas schwächere Bruttomarge im Schlussquartal.
Für die Titel des schwedischen Konkurrenten Hennes & Mauritz (H&M) (12:HMb) ging es nach Umsatzzahlen sogar um 4,95 Prozent bergab. Laut Barclay-Analyst Julian Easthope blieben die Februar-Umsätze des Unternehmens hinter den Erwartungen zurück.
Eine heftige Gewinnwarnung ließ die Aktien des französischen Luftfahrt-Zulieferers Zodiac (9:ZODC) um 13,74 Prozent auf 23,69 Euro abstürzen. Statt des zuvor angepeilten operativen Ergebnisanstiegs von bis zu 20 Prozent im laufenden Geschäftsjahr rechnet Zodiac nun mit einem zehnprozentigen Rückgang.
Daraufhin kündigte der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Safran (9:SAF) an, die Bedingungen seines Kaufangebots zu prüfen. Im Januar hatte Safran 29,47 Euro je Aktie in bar für eine Mehrheitsübernahme geboten und würde damit insgesamt knapp 10 Milliarden Euro auf den Tisch legen. Die Safran-Titel verloren 0,76 Prozent.