PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Montag nach der Notenbank-Rally der vergangenen Vorwoche überwiegend nachgegeben. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone fiel am Vormittag um 0,23 Prozent auf 3417,77 Punkte. Am Freitag war er dank der Aussicht auf eine weitere geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) sowie einer Leitzinssenkung in China auf den höchsten Stand seit zwei Monaten geklettert.
Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) sank zum Wochenauftakt um 0,52 Prozent auf 4898,11 Punkte und der britische FTSE 100 (ISE:UKX) gab um 0,32 Prozent auf 6423,59 Punkte nach. Der deutsche Leitindex Dax (DAX) lag derweil moderat im Plus.
Der Markt verdaue den starken Kursanstieg zunächst, sagte Analyst Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Investoren machten erst einmal Kasse. Dem von den Notenbanken ausgelösten Aufwärtstrend werden sie sich nach Ansicht des Experten aber vermutlich nicht entgegenstellen.
Frische Impulse könnte zur Wochenmitte die US-Notenbank Fed mit ihrem Zinsentscheid liefern. Zwar rechnet die überwiegende Mehrheit der Experten nicht mit einer ersten Zinserhöhung nach der großen Finanzkrise, doch hatte die Unsicherheit um den Zeitpunkt einer Erhöhung - inklusive einer möglichen Verschiebung ins Jahr 2016 - die Anleger in den vergangenen Wochen immer wieder verunsichert.
Für Bewegung sorgte zudem die Berichtssaison der Unternehmen. Die Aktien des Elektronikkonzerns Philips (ASX:PHIA) (FSE:PHI1) dämmte ihre Verluste am späten Vormittag bis auf 0,36 Prozent ein. Das Unternehmen überzeugte zwar mit dem operativen Geschäft, allerdings verunsicherten Probleme beim geplanten Verkauf des Geschäfts mit LED- und Autolicht-Bauteilen die Anleger. Die Transaktion stößt auf Bedenken einer US-Aufsichtsbehörde.
Die Aktien des französischen Autobauers PSA Peugeot Citroen (PSE:PUG) (FSE:PEU) fielen um mehr als 2 Prozent, nachdem der Umsatz im dritten Quartal etwas hinter den Markterwartungen zurückgeblieben war. In London profitierten die Aktien des Vermögensverwalters Aberdeen Asset Management hingegen mit einem Plus von 4 Prozent von Übernahmespekulationen.
Mit Blick auf das Branchentableau war der Index der europäischen Autowerte (DJX:SXAP) unter den größten Gewinnern. Er stieg um 0,20 Prozent. Schlusslicht war der Medienwerte-Index (DJX:SXMP) mit einem Minus von 0,89 Prozent.