PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Sorgen um die weltweite Konjunktur haben in Europa die Börsen ins Minus getrieben. Daran konnten auch gute Wirtschaftsdaten aus der Eurozone nur wenig ändern. Die Befürchtungen vor allem um die Lage in China waren zu groß. Aufgeschreckt hatten Anleger bereits am Vortag schlechte Nachrichten aus der Rohstoffbranche rund um den Großkonzern Glencore PLC (LONDON:GLEN). Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) sank bis zum späten Vormittag um minus 0,27 Prozent auf 3013,37 Punkte. Eine nahende weltweite Konjunkturabschwächung verbunden mit fallenden Unternehmensgewinnen sei jetzt das an der Börse meist gehandelte Szenario, sagte Andreas Paciorek vom Devisenhändler CMC Markets.
Die Wirtschaftsstimmung und das Geschäftsklima in der Eurozone hatten sich zwar im September überraschend weiter aufgehellt. Zuvor hatten jedoch die Börsen in Asien deutlich im Minus geschlossen.
Der CAC 40 (CAC 40) in Paris sank um 0,36 Prozent auf 4341,34 Punkte. Der britische FTSE 100 (ISE:UKX) gab zuletzt um 0,25 Prozent auf 5943,96 Punkte nach.
Der Subindex des Stoxx 600 für die Anbieter von Rohstoffen (DJX:SXPP) ging nach seinen Vortagsverlusten mit einem Plus von mehr als einem Prozent auf Erholungskurs. Im rohstofflastigen Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) gehörten entsprechend Bergbauunternehmen und Minenbetreiber zu den Gewinnern. An der Spitze standen die Aktien von Glencore (ISE:GLEN) mit einem Plus von rund neun Prozent. Die Aktien waren am Vortag wegen Sorgen um die Verschuldung des Unternehmens und den anhaltend niedrigen Rohstoffpreisen um 29,42 Prozent eingebrochen und hatten den gesamten Sektor hinabgezogen.
Auch die Aktien des Minenbetreibers Antofagasta (ISE:LONDON:ANTO) (FSE:FG1) legten mit einem Plus von knapp zweieinhalb Prozent zu und die Papiere des Rivalen Rio Tinto (ISE:LONDON:RIO) (FSE:RIO1) kletterten um 1,80 Prozent nach oben. Im französischen Cac 40 (CAC 40) setzten sich die Aktien des Stahlkonzerns ArcelorMittal (ASX:MT) (FSE:ISPA) mit einem Plus von mehr als vier Prozent an die Spitze.
Ebenfalls nach oben ging es für die europäische Öl- und Gasbranche (DJX:SXEP). Im britischen "Footsie" ging es für Royal Dutch Shell (ISE:RDSA) (ASX:RDSA) (ETR:R6C) um jeweils gut zweieinhalb Prozent hoch. Im EuroStoxx 50 stiegen die Papiere des italienischen Ölkonzerns um mehr als ein Prozent.
Der seit der vergangenen Woche wegen des Abgastest-Skandals um Volkswagen stark gebeutelte Stoxx 600 Autos & Parts (DJX:SXAP) konnte sich auch erholen und stieg um ein halbes Prozent. Autozulieferer könnten von einer positiven Studie des Bankhauses Goldman Sachs profitiert haben.
Schlechteste Branche war der Gesundheitssektor (DJX:SXDP) mit einem Minus von mehr als einem Prozent. Die Aktien des britischen Pharmakonzerns Shire Pharmaceuticals (ISE:SHP) (FSE:SP2A) gaben um mehr als drei Prozent im britischen "Footsie" nach und die Papiere des Schweizer Pharmaunternehmens Actelion (VTX:ATLN) waren mit einem Verlust von mehr als anderthalb Prozent schwächster Wert im Swiss-Market-Index (SMI) (SFF:SMI) , der zuletzt bei Minus 0,21 Prozent lag.