PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Freitag nach dem Terroranschlag in Barcelona deutlich nachgegeben. Marktexperten sahen indes noch mehr die zunehmende Verunsicherung über die Politik von US-Präsident Donald Trump als Kursbelastung.
Gegen Mittag sank der EuroStoxx50 (Euro Stoxx 50) um 0,82 Prozent auf 3433,60 Punkte. Damit knüpfte der Eurozonen-Leitindex an seine moderaten Vortagsabschläge an. Damit rückt langsam wieder das Fünfmonatstief bei 3392,87 Punkten vom vergangenen Freitag wieder in den Blick - nur dank der positiven ersten Wochenhälfte steuert das Börsenbarometer aktuell auf ein Wochenplus von 0,82 Prozent zu.
Auch die anderen europäischen Indizes standen am Freitag unter Druck. Der französische CAC-40-Index (CAC 40) verlor 1,03 Prozent auf 5093,69 Punkte und der britische FTSE 100 (GB0001383545) sank um 0,99 Prozent auf 7314,64 Zähler. In Spanien ging es für den Ibex-35-Index um 1,20 Prozent bergab, womit die Verluste nur wenig höher als an den anderen europäischen Handelsplätzen ausfielen.
Laut Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank (4:CDBG) drückte vor allem die nachlassende innenpolitische Unterstützung für Trump auf die Stimmung. Dies hatte am Donnerstag schon dem US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) den größten Tagesverlust seit drei Monaten eingebrockt.
In der europäischen Branchenübersicht gab es vor dem Wochenende nur Verlierer. Am schlimmsten traf es die Reise- und Luftfahrtunternehmen, da der Tourismus mit am meisten unter Terroranschlägen leidet: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 sackte um 1,38 Prozent ab. Die Aktien von Fluggesellschaften wie Air France-KLM (9:AIRF), IAG (3:ICAG), Ryanair (IR:RYA) und Easyjet (3:EZJ) gehörten mit Abschlägen von 2 Prozent und mehr zu den größten Verlierern an den europäischen Aktienmärkten.
Am besten hielten sich noch die Aktien von Öl- und Gasunternehmen, deren Branchenindex lediglich um 0,32 Prozent nachgab. Auch die Indizes der als defensiv geltenden Energieversorger und Telekommunikationsfirmen hielten sich vergleichsweise gut.