PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Weiter aufwärts ist es am Mittwoch mit Europas Aktien gegangen - die Börsen setzten die Erholung der vergangenen beiden Tage fort. Die Nordkorea-Krise rückt bei den Anlegern immer mehr in den Hintergrund. Stattdessen rücken wieder Konjunkturdaten und die US-Notenbank Fed in den Fokus. Rückenwind für die Kurse gab es etwa vom weiter schwachen Euro sowie von Italiens Konjunktur. Dort lag die Wirtschaft im zweiten Quartal erneut auf Wachstumskurs. Der EuroStoxx50 (Euro Stoxx 50) stieg am Vormittag um 0,8 Prozent auf 3490 Punkte.
Auch die anderen europäischen Indizes legten am Mittwoch weiter zu: Der französische CAC40-Index (CAC 40) gewann 1,01 Prozent auf 5192 Punkte hinzu und der britische FTSE 100 rückte um 0,59 Prozent auf 7427 Zähler vor.
Oben auf der Agenda steht das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank, das am Abend veröffentlicht wird. Viele Anleger nehmen gegenwärtig der Fed den in Aussicht gestellten geldpolitischen Kurs nicht mehr ab. Anstatt den avisierten vier Zinsanhebungen bis Ende 2018 ist an den Finanzmärkten gerade mal ein Zinsschritt voll eingepreist.
Die mit der Insolvenz von Air Berlin anstehende Konsolidierung im deutschen und europäischen Luftverkehr stützte die Kurse der Airlines auf breiter Front. Aktien von EasyJet stiegen um 1,7 Prozent. Laut der Zeitung "Welt" soll Air Berlin unter der Lufthansa und EasyJet aufgeteilt werden. Damit zählten EasyJet zu den größten Kursgewinnern im FTSE-100-Index.
Ryanair (IR:RYA) legten um 2,1 Prozent zu. Auch Ryanair habe mit dem Aus von Air Berlin nun gute Chancen auf einen größeren Marktanteil in Deutschland, schrieb der Analyst Neil Glynn von der Investmentbank Credit Suisse (SIX:CSGN). Außerdem geht Ryanair mit einer Beschwerde beim Bundeskartellamt gegen eine mögliche Übernahme Air Berlins durch die Lufthansa (4:LHAG) vor. Der europäische Reise- und Freizeitsektor, in dem die Airlines enthalten sind, legte um 1,04 Prozent zu.
An der Mailänder Börse lagen Fiat Chrysler (MI:FCHA) mit 2,9 Prozent im Plus. Der Autoriese ist der Partnerschaft von BMW (DE:BMWG) und Intel zur Entwicklung des autonomen Fahrens beigetreten. Zu Wochenbeginn hatten Medienberichte über einen Übernahmeversuch von Fiat Chrysler durch einen chinesischen Automobilhersteller den Kurs des italo-amerikanischen Autobauers bereits stark nach oben getrieben.
Steigende Preise an den Rohstoffbörsen stützten die Aktien der Rohstoffproduzenten. So gewannen die Papiere der Bergwerksgesellschaften Rio Tinto (LON:RIO) und Anglo American (LON:AAL) um 2 bzw. 2,3 Prozent.