PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den wichtigsten europäischen Aktienmärkten ist es am Freitagmorgen weiter nach oben gegangen. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) tauchte nach einem freundlichen Handelsstart nur kurz ins Minus, berappelte sich anschließend aber wieder. Zuletzt legte der Eurozonen-Leitindex um 0,23 Prozent auf 2871,30 Punkte zu. Der Schwung der vergangenen Tage scheine mittlerweile aber ein wenig nachzulassen, sagte Händler.
Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) stieg um 0,44 Prozent auf 4255,95 Punkte. In London legte der FTSE 100 (ISE:UKX) um 0,36 Prozent auf 6527,54 Punkte zu. Verglichen mit seinem Schlusskurs am Tag vor dem Brexit-Entscheid vor einer Woche notiert der britische Leitindex damit bereits wieder knapp 200 Punkte höher. Am Nachmittag könnten Konjunkturdaten aus den USA für neuen Schwung an den europäischen Märkten sorgen.
Derweil hatte sich im Juni die Stimmung in den Industrieunternehmen des Euroraums stärker aufgehellt als erwartet. "Da die Daten jedoch vor dem britischen EU-Referendum erhoben wurden, dürften sich mögliche Auswirkungen eines Brexit wohl erst in den kommenden Monaten in den Daten niederschlagen", kommentierte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.
Anleger griffen am Freitag bei Autowerten (DJX:SXAP) wieder verstärkt zu. Der Sektor legte bislang um 2,67 Prozent zu, war allerdings nach dem Brexit-Votum auch stark unter die Räder gekommen. An der Spitze im Eurostoxx waren mit Volkswagen (DE:VOWG) (VW) (XETRA:VOW3), BMW (XETRA:BMWG) und Daimler (XETRA:DAIGn) die drei deutschen Autobauer, wobei Volkswagen mit plus 4,25 Prozent besonders hohe Kursaufschläge verbuchten. Im französischen CAC-40-Index belegten die Papiere von PSA Peugeot Citroen (PSE:PUG) (FSE:PEU) und Renault (PSE:PRNO) (FSE:RNL) mit einem Plus von jeweils mehr als 4 Prozent die vordersten Plätze.
Schwächer präsentierten sich dagegen Aktien aus dem Technologiesektor (DJX:SX8P). Er befand sich allerdings bereits seit Dienstag wieder auf dem Erholungspfad und hatte einen Teil seiner Verluste nach dem Brexit-Entscheid aufgeholt. ASML Holding (ASX:AS:ASML) (FSE:ASM) und Nokia (HE:NOKIA) (HSE:NOK1V) (ETR:NOA3) verloren im Eurostoxx jeweils mehr als 1 Prozent. Die Stimmung in der Branche wurde von schwachen Zahlen des US-Konkurrenten Micron Technology (NASDAQ:MU) (XETRA:MTE) gedämpft.
Im Londoner "Footsie" gewannen die Aktien der Goldminenbetreiber Fresnillo (ISE:FRES) (FES:FNL) und Randgold (ISE:RRS) (FES:RGR1) 3,41 beziehungsweise 2,32 Prozent, womit sie besser abschnitten als alle anderen Werte in dem 100 Aktien umfassenden Leitindex. Händler verwiesen dazu auf den weiter anziehenden Goldpreis.