PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen setzen ihren jüngsten Zickzack-Kurs fort. Die moderaten Gewinne am Mittwoch begründete Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK mit neu erwachten Hoffnungen auf eine Annäherung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit. Dazu stütze die anhaltende Stabilisierung der Ölpreise die Stimmung.
Gegen Mittag verzeichnete der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ein Plus von 0,26 Prozent auf 3174,51 Punkte. Für den französischen Cac 40 (CAC 40) ging es um 0,26 Prozent auf 4995,94 Punkte hoch. Der britische FTSE 100 verlor hingegen 0,07 Prozent auf 7012,15 Zähler.
Zuvor hatten bereits die Aktienmärkte in den USA und insbesondere Asien davon profitiert, dass Larry Kudlow, der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, es weiter als Ziel sieht, die gegenseitigen Zölle beider Länder auf Null herunterzufahren. China müsse sich aber zu freiem, fairem und wechselseitigem Handel bekennen, betonte er.
Am Dienstag hatten die Kurse in Europa noch unter Aussagen von Trump gelitten, wonach er an der Erhöhung der Strafzölle gegen China wohl festhalten werde. Nun warten die Anleger gespannt auf den an diesem Freitag beginnenden G20-Gipfel, auf dem der US-Präsident mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping über dieses Thema sprechen dürfte.
Im europäischen Branchenvergleich schlugen sich zur Wochenmitte die Technologiewerte am besten: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 erholte sich um weitere 1,13 Prozent. Schlusslicht in der Übersicht war dagegen der Index der Autobauer und -zulieferer, der um 0,67 Prozent nachgab. Hier belasteten offenbar weiter die schon am Dienstag wieder aufgeflammten Sorgen vor bald bevorstehenden US-Importzöllen.
Die Aktien von Renault (9:RENA) stemmten sich derweil mit plus 1,22 Prozent gegen den Branchentrend und setzten damit ihre Erholung fort. Nach dem Sturz von Automanager Carlos Ghosn in Japan hält Frankreich an der Machtverteilung in der Allianz (DE:ALVG) zwischen Renault und Nissan (20:7201) fest. "Der General-Direktor von Renault muss Präsident der Allianz bleiben", forderte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire im Sender LCI. Le Maires Wort hat Gewicht, denn der französische Staat ist zu 15 Prozent an Renault beteiligt.