PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die meisten Börsen Europas haben am Montagvormittag leichte Verluste verbucht. Nach einem seit Ende April guten Lauf zeigten sich die Aktienmärkte damit weiterhin stabil. Der Eurokurs legte unterdessen weiter zu und näherte sich wieder der Marke von 1,20 US-Dollar, unter die er Anfang Mai gesunken war.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50), der Leitindex der Eurozone, verlor zum Wochenstart 0,14 Prozent auf 3560,35 Punkte. In Paris sank der Cac-40 (CAC 40) um 0,19 Prozent auf 5531,68 Punkte, und in London gab der britische FTSE 100 (GB0001383545) um 0,08 Prozent auf 7718,38 Punkte nach. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt zu 1,1984 Dollar gehandelt, und auch das britische Pfund stieg im Verhältnis zum Dollar. Eine festere heimische Währung kann die Exportchancen der Unternehmen schmälern.
Stärkster Sektor der Stoxx-600-Branchenübersicht war der der Pharmaaktien (Stoxx 600 Basic Resources PR) mit plus 0,66 Prozent. Die Anteile von Novo Nordisk (15:NOVOb) ragten heraus mit einem Plus von fast drei Prozent. Sie erholten sich weiterhin vor ihrem Mitte April erreichten Jahrestief. Schlusslicht in der Branchenübersicht war der Sektor der Finanzdienstleister, der 0,66 Prozent einbüßte. Hier verzeichneten die Papiere der Schweizer Vermögensgesellschaft Partners Group mit minus 2,14 Prozent die größten Verluste.
Die Aktien des britischen Büroflächen-Vermieters IWG (3:IWG) zogen unter den Einzelwerten besondere Aufmerksamkeit auf sich. Die Papiere profitierten in London mit einem Kursgewinn von rund 20 Prozent auf 303 Pence davon, dass mit dem Immobilieninvestor Lone Star Europe Acquisitions und den Finanzinvestoren Starwood Capital und TDR Capital gleich drei Gesellschaften Übernahmeinteressente bekundet haben. Bereits am Freitag waren ihr Kurs deshalb schon um etwas mehr als 10 Prozent hochgesprungen. Das Analysehaus Stifel rechnet nun mit einer Offerte über 330 Pence je IWG-Aktie, nachdem Brookfield & Orex Anfang des Jahres mit einem Gebot um die 300 Pence je Anteil gescheitert war.
Zahlen zum ersten Quartal legten zudem die niederländische Großbank ABN Amro (7:ABNd) vor, deren Aktien um 4,4 Prozent absackten, sowie Centrica (3:CNA). Laut den Experten von Morgan Stanley (NYSE:MS) enttäuschte ABN Amro vor allem mit der harten Kernkapitalquote, die Ende des ersten Quartals auf 17,5 Prozent gesunken war.
Dagegen konnte der britische Öl- und Gaskonzern Centrica vor allem beim Umsatz überzeugen, was den Papieren zu einem Kursplus von rund 1 Prozent verhalf. Zahlen werden außerdem noch vom italienischen Reifenhersteller Pirelli erwartet, dessen Aktien zuletzt um 1,7 Prozent stiegen.