PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten Aktienmärkte Europas haben sich am Freitag von den Vortagesverlusten leicht erholt. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) verlor 0,22 Prozent auf 3661,59 Punkte. Damit deutet sich für den Leitindex der Eurozone auf Wochenbasis ein Minus von rund 1,5 Prozent an. Der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) büßte 0,34 Prozent auf 6871,58 Zähler ein. An der Pariser Börse stieg der CAC-40-Index (CAC 40) hingegen um 0,42 Prozent auf 5027,16 Punkte.
Wenngleich die Vorgaben der Börsen aus den USA und Asien nicht berauschend seien, sorge ein wieder schwächerer Euro für Entspannung, sagte Marktexperte Christian Henke vom Broker IG. Die Nachrichtenlage sei dünn. Am Nachmittag könnte die Bekanntgabe des finalen US-Bruttoinlandsprodukts für das vierte Quartal sowie der Verbraucherstimmung der Universität Michigan für frische Impulse sorgen. Außerdem hält US-Notenbankchefin Janet Yellen eine Rede.
Trotz der leichten Entspannung mahnte Analyst Andreas Paciorek von CMC Markets mit Blick auf die Rede der Fed-Chefin zur Vorsicht: Die Marktteilnehmer hätten noch Probleme, die jüngsten Stellungnahmen der Fed zur weiteren Geldpolitik einzuordnen. "Aber auch die US-Notenbanker selbst scheinen sich nicht einig, da man diese Woche sowohl restriktive als auch lockere Töne hörte", so Paciorek.
Aus Branchensicht ist der Gesundheitssektor am Freitag besonders gefragt. Mit einem Plus von 1,62 Prozent führt der entsprechende Branchenindex (DJX:SXDP) die Liste der Branchengewinner an. Ganz unten im Sektortableau waren hingegen Bergbauwerte (DJX:SXPP) zu finden, die im Schnitt 0,84 Prozent verloren. Entsprechend gehörten die Titel von Glencore (FSE:8GC) (ISE:GLEN), Rio Tinto (FSE:LONDON:RIO1) (ISE:RIO) und BHP Billiton (ISE:BLT) (BER:BIL) mit Verlusten zwischen 1,2 und 1,8 Prozent zu den meistverkauften Aktien.
Im EuroStoxx 50 waren die Papiere von Vivendi (PARIS:VIV) (FSE:VVU) (PSE:PVIV) Schlusslicht. Sie verbilligten sich um 2 Prozent, nachdem die Analysten der französischen Großbank Exane BNP die Aktien des Mischkonzerns von "Outperform" auf "Underperform" und damit gleich um zwei Stufen abgestuft hatten. Gleichzeitig reduzierten sie das Kursziel von 21,50 auf 20,50 Euro.
Überdurchschnittliche Abgaben von 2,7 Prozent mussten auch Aktien von ArcelorMittal (ASX:MT) (FSE:ISPA) hinnehmen. Die Analysten der US-Bank Citigroup haben die Anteilsscheine am weltgrößten Stahlkonzern von "Neutral" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel von 8,50 auf 7,50 Euro gesenkt.