PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der wieder etwas schwächere Euro hat Europas Börsen am Donnerstag weiter gestützt. Insofern profitierten insbesondere stark exportorientierte Unternehmen von der Aussicht auf höhere Gewinne. Zudem kamen den Aktienmärkten der Region bessere Vorgaben der Übersee-Börsen zu Gute.
So legte der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) um 0,66 Prozent auf 3426,12 Punkte zu und baute damit seine bereits zur Wochenmitte erzielten Gewinne weiter aus. Am Dienstag hatten der neue Raketentest Nordkoreas und der Höhenflug des Euro (EU0009652759) noch für einen Kursrutsch gesorgt.
In Paris rückte der CAC-40 (CAC 40) am Donnerstag um 0,57 Prozent auf 5085,29 Punkte vor. Der FTSE 100 (GB0001383545) in London gewann 0,62 Prozent auf 7411,14 Zähler.
Aus Branchensicht stachen hingegen Einzelhandelswerte negativ hervor. Der Sektorindex verlor 1,40 Prozent und war damit der einzige Verlierer in der Branchenübersicht. Für einen Schock sorgte Carrefour (9:CARR): Der harte Wettbewerb auf dem französischen Heimatmarkt hatte Europas größten Handelskonzern im ersten Halbjahr stärker belastet als erwartet. Für 2017 wurde das Unternehmen nun vorsichtiger.
Die Anleger straften die Carrefour-Papiere mit einem Minus von rund 15 Prozent ab. Damit waren sie der mit Abstand schwächste Wert im CAC 40. Aktuell notieren die Anteilsscheine wieder auf dem Niveau von Oktober 2012.
Der weltweit zweitgrößte Spirituosenkonzern Pernod Ricard (9:PERP) profitierte im abgelaufenen Geschäftsjahr zwar weiter vom Erfolg seiner Whiskeymarke Jameson, guten Geschäften in Amerika sowie einer strikten Kostenkontrolle. Allerdings warnte das Unternehmen, dass der starke Euro künftig auf die Erträge drücken könnte. Insofern verloren die Aktien rund 3 Prozent.
Dem gegenüber zogen die Papiere von Bouygues (9:BOUY) an der Spitze des französischen Leitindexes um mehr als 2 Prozent an. Der Mischkonzern schreibt wegen eines florierenden Bau- und Telekommunikationsgeschäfts wieder schwarze Zahlen.