PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Mittwoch einen Erholungsversuch gestartet. Dabei half nicht nur eine Stabilisierung der Autobranche, deren Index (DJX:SXAP) im Zuge des Manipulationsskandals bei Volkswagen auf den tiefsten Stand seit Oktober 2014 eingebrochen war. Auch die Rohstoffwerte (DJX:SXPP) zeigten auf dem niedrigsten Niveau seit gut sechs Jahren eine Reaktion.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verbesserte sich am Vormittag um 0,62 Prozent auf 3095,18 Punkte. Im bisherigen Wochenverlauf verlor der europäische Leitindex in der Spitze über 3 Prozent. Vor allem am Vortag traf ihn die Gewinnwarnung des VW-Konzerns und die mögliche Ausweitung des Skandals um manipulierte Abgastests bei Dieselautos auf elf Millionen Autos hart.
Auch in Frankreich und Großbritannien atmeten die Anleger am Mittwoch etwas durch: Der CAC 40 (CAC 40) stieg in Paris um 0,39 Prozent auf 4445,81 Punkte und der rohstofflastigere Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) legte um 0,92 Prozent auf 5990,58 Punkte zu. Marktanalyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets sieht Schnäppchenjäger auf der Pirsch.
Den besten Wert im Eurostoxx stellten die zuletzt ebenfalls schwer unter Druck geratenen Versorger (DJX:SX6P) mit Eon (ETR:EOAN) und einem Zuwachs von 2,38 Prozent. Eni (MILAN:ENI) (XETRA:ENI) folgten mit plus 2,09 Prozent.
Auch VW-Aktien konnten sich nach einem Rutsch um in der Spitze bis zu 42 Prozent in drei Tagen etwas fangen. Nachdem der anhaltende Strom negativer Analystenstimmen sie am Morgen noch erstmals seit vier Jahren wieder unter die Marke von 100 Euro gedrückt hatte, kosteten sie zuletzt wieder 108,15 Euro und damit 2,03 Prozent mehr als tags zuvor.
Papiere von Renault (PSE:PRNO) (FSE:RNL) und Peugeot (PSE:PUG) (FSE:PEU) rutschten in Paris dagegen weiter ab, nachdem die Experten der US-Investmentbank Merrill Lynch sie von ihrer Erholungsliste gestrichen hatten.