PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben sich am Mittwoch weiter von ihrer Ende Januar begonnenen Talfahrt erholt. Laut Analyst Markus Huber vom Broker Peregrine & Black wirkten die Aussagen der neuen US-Notenbankchefin vom Vortag noch positiv nach. Janet Yellen habe den Anlegern zugesichert, dass sich die Geldpolitik unter ihrer Führung nicht ändern wird. Die Währungshüterin will die milliardenschweren Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur weiter nur in 'maßvollen Schritten drosseln.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) stand zuletzt 0,48 Prozent höher bei 3091,70 Punkten. Damit hat er mehr als die Hälfte der seit seinem bisherigen Jahreshoch am 21. Januar erlittenen Verluste wieder aufgeholt. Der französische Cac-40-Index (PSE:PCAC) gewann zur Wochenmitte 0,44 Prozent auf 4302,35 Punkte und der wichtigste Index der Londoner Börse, der FTSE 100 (ISE:UKX), stieg um 0,18 Prozent auf 6684,64 Punkte.
Positive Impulse kamen Huber zufolge auch aus China. Der Außenhandel der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hatte sich zum Jahresanfang überraschend kräftig beschleunigt.
Aus Branchensicht zählten Versicherungswerte (DJX:SXIP) zu den Favoriten. Der niederländische Finanzkonzern ING (ASX:INGA) (FSE:INN) hatte das vom Umbau geprägte Jahr 2013 zwar mit einem Gewinnrückgang abgeschlossen, der Ertrag im letzten Jahresviertel aber lag deutlich über den Erwartungen der Analysten. Die Papiere zogen als zweitbester Wert im EuroStoxx um mehr als vier Prozent an.
Favorit im Leitindex waren die Anteilsscheine der Societe Generale (PSE:PGLE) (FSE:SGE) mit plus 4,56 auf 46,285 Euro. Die französische Großbank hatte die Finanzkrise im vergangenen Jahr nach eigenem Bekunden endgültig abgeschüttelt und will nun wieder wachsen.
Ein unerwartet hoher Umsatz im vierten Quartal bescherte den Aktien von Total (PSE:PFP) (FSE:TOTB) ein Plus von rund ein Prozent. Europas drittgrößtem Ölkonzern macht aber - wie auch anderen Unternehmen aus der Branche - ein schwaches Raffineriegeschäft zu schaffen.
Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser
Auch der Brauereikonzern Heineken (ASX:HEIA) (FSE:HNK) zeigte sich zuversichtlich. Der Konzern rechnet mit einer allmählichen Erholung der Weltwirtschaft. Dies dürfte die Bedingungen in einigen Schlüsselmärkten verbessern. Die Aktien gewannen gut zwei Prozent.
Mit Blick auf den skandinavischen Aktienmarkt sackten die Papiere von Yara (OSX:YAR) um mehr als fünf Prozent ab. Die Quartalszahlen des norwegischen Düngemittelherstellers hatten enttäuscht. Titel von Norsk Hydro (OSX:NHY) (FSE:NOH1) hingegen zogen um mehr als zwei Prozent an. Der norwegische Aluminium- und Stromerzeuger hatte die Anleger mit einem hohen Umsatz im vierten Quartal positiv überrascht.