PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Freitagvormittag ihre Verluste in dieser Woche weiter ausgebaut. Im Fokus der Marktteilnehmern stehen vor allem der extrem schwache Ölpreis, der starke Euro und anstehende Konjunkturdaten aus den USA. Positive Daten aus Italien zur Industrieproduktion bewegten kaum.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) notierte am späten Vormittag 0,46 Prozent im Minus bei 3255,01 Punkten. Der CAC-40-Index (CAC 40) in Paris sank um 0,47 Prozent auf 4613,18 Punkte. In London sank der FTSE 100 (ISE:UKX) um 0,48 Prozent auf 6058,69 Punkte.
"Am Nachmittag dürften vor allem die Konjunkturdaten aus den USA im Fokus stehen", sagte Analyst Dirk Gojny von der National-Bank. Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets sagte, dass sich die Märkte auf mögliche Störfaktoren fokussieren würden, die einen Zinsschritt noch in letzter Sekunde verhindern könnten. In der kommenden Woche tritt die US-Notenbank Fed zusammen und könnte die erste Leitzinserhöhung seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise beschließen.
Die Verluste an Europas Börsen wurden vom Finanzdienstleistungssektor (DJX:SXFP) sowie der Auto- und Zuliefererbranche (DJX:SXAP) angeführt. Die entsprechenden Unterindizes des breiten Stoxx 600 gaben zuletzt um jeweils mehr als 1 Prozent nach. Die Aktien des deutschen Autobauers BMW (XETRA:BMWG) lagen am Ende des EuroStoxx 50. Im französischen CAC 40 führten die Papiere von Renault (PSE:PRNO) (FSE:RNL) die Verliererliste mit minus 3,74 Prozent an.
Im britischen "Footsie"-Index, in dem vergleichsweise viele Vermögensverwalter enthalten sind, gehörte das Fondshaus Schroders (L:SDR) mit einem Minus von mehr anderthalb Prozent zu den Verlierern.
Beste Branche in Europa war der Gesundheitssektor. Der entsprechende Subindex (DJX:SXDP) notierte zuletzt mit 0,23 Prozent leicht im Plus. Im EuroStoxx 50 und im CAC 40 gehörten die Papiere des französischen Pharmakonzerns Sanofi (PA:SASY) (PSE:PSAN) (ETR:SNW) mit einem Plus von knapp einem halben Prozent zu dem Gewinnern.
Stärkster EuroStoxx-50-Wert waren die Papiere von Inditex (MADRID:ITX) (FSE:IXD) mit einem Plus von anderthalb Prozent. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte in einer aktuellen Analystenstudie den Modekonzern nach der Bekanntgabe von Geschäftszahlen auf der "Conviction Buy List" belassen, einer Liste mit den stärksten Kaufempfehlungen. Inditex habe über ein starkes drittes Quartal berichtet, schrieb Analyst Richard Edwards. Auch die Geschäftsentwicklung in den ersten Wochen des Schlussquartals sehe gut aus.