FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Rückschlag vom Freitag ist im Dax (DAX) zum Wochenbeginn die Marke von 13 000 Punkten wieder in Gefahr. Der X-Dax als vorbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte gut eine Stunde vor dem Handelsstart ein Minus von 0,11 Prozent auf 12 996 Punkte. Konjunktur- und unternehmensseitig ist es ruhig. Dafür bestimmt die Politik das Geschehen.
Der internationale Handelskonflikt sorgt wieder für Schlagzeilen und bei Börsianern für Ernüchterung. Erste Auswirkungen waren bereits am Freitag zu spüren, nachdem die USA Zölle auf bestimmte Waren aus China verhängt hatten und Peking prompt Gegenmaßnahmen vorlegte.
Auch dürfte der Streit zwischen CDU und CSU um die Flüchtlingspolitik für Unsicherheit um die Zukunft der Großen Koalition in Deutschland und damit der Regierung der größten Volkswirtschaft der EU sorgen. "Die negativen Vorgaben aus Übersee sowie die innenpolitischen Querelen in Deutschland lassen einen schwachen Wochenstart erwarten", kommentierten die Experten der Landesbank Baden-Württemberg.
Am Freitag war der Dax zunächst auf den höchsten Stand seit drei Wochen gestiegen, hatte die Gewinne anschließend aber wieder abgegeben und im Minus geschlossen. Vor allem Technologiewerte gerieten unter Druck.
Zu Beginn der neuen Woche werden nun Veränderungen in der Zusammensetzung der Nebenwerte-Indizes MDax (MDAX), TecDax (TecDAX) und SDax (SDAX) wirksam. In den Index der mittelgroßen deutschen Börsenwerte rücken Delivery Hero (4:DHER), Scout24 (4:G24n) und Puma SE (95:PMMAF) auf. Siemens (DE:SIEGn) Healthineers (4:SHLG) steigen in den TecDax auf. Neu im SDax (SDAX) sind ab sofort Alstria Office (4:AOXG), Aumann (105:AAGG), DWS (4:DWSG), Hello Fresh und Krones (4:KRNG).
Vorbörslich standen auf der Handelsplattform Tradegate die Evotec-Anteile (4:EVTG) mit fast dreieinhalb Prozent zum Xetra-Schluss im Plus. Das Biotech-Unternehmen und der französische Pharmahersteller Sanofi (9:SASY) bringen ihr geplantes Gemeinschaftsunternehmen an den Start. Zudem erhält Evotec - wie ebenfalls bekannt - eine Vorabzahlung in Höhe von 60 Millionen Euro.
Für die Papiere des Windturbinenhersteller Nordex (4:NDXG) ging es ebenfalls um mehr als 1 Prozent hoch. Die Hamburger sollen 31 Turbinen mit einer Leistung von insgesamt 95 Megawatt nach Spanien liefern.