FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf eine mögliche US-Leitzinserhöhung bereits im Juni dürfte den Dax (DAX) am Donnerstag zunächst etwas belasten. Der Standardwerte-Indikator X-Dax deutete rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsbeginn auf ein Kursminus von 0,41 Prozent auf 9902 Punkte hin. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichnete sich ein etwas niedrigerer Verlust ab.
So ist in den USA eine weitere Zinserhöhung durch die Notenbank Fed im Falle einer günstigen wirtschaftlichen Entwicklung im kommenden Monat möglich, wie aus einem Protokoll zur Sitzung des geldpolitischen Ausschusses hervorging. Höhere Zinsen würden Aktien gegenüber Anleihen benachteiligen.
BAYER BEI L&S UNTER DRUCK
Am Donnerstagnachmittag dürften demnach frische US-Konjunkturdaten daraufhin abgeklopft werden, ob sie weitere Hinweise auf eine unerwartet frühe Leitzinserhöhung geben können. Auf der Agenda steht zum Beispiel der Philly Fed Index für Mai, der als wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in den USA gilt.
Hierzulande sollte Bayer (DE:BAYGN) (ETR:BAYN) für Gesprächsstoff sorgen. Die Aussicht auf einen möglichen Milliardenzukauf kommt bei den Aktionären des Pharma- und Agrarchemiekonzerns allerdings alles andere als gut an. So wollen die Leverkusener ihr Agrarchemie-Geschäft mit dem Kauf des US-Unternehmens Monsanto (NYSE:MON) aufpolieren. Die im Dax schwer gewichteten Papiere knickten daraufhin im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) um rund 3 Prozent ein.
MERCK KGAA UND HENKEL ÜBERZEUGEN MIT ZAHLEN
Derweil meldeten sich zum Ende der Berichtssaison noch einige Unternehmen mit Geschäftszahlen zu Wort. Dabei überraschten sowohl der Konsumgüterkonzern Henkel (ETR:HEN3) als auch der Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA (XETRA:MRK) positiv. Ihre Aktien zogen bei L&S um jeweils mehr als 1 Prozent an.
Merck war dank eines florierenden Laborgeschäfts mit Volldampf ins Jahr gestartet und will 2016 bei Umsatz und Gewinn erneut zulegen. Henkel wuchs im ersten Quartal zwar nur langsam. Allerdings habe das Unternehmen beim Überschuss sowie insbesondere beim operativen Ergebnis die Erwartungen der Analysten übertroffen, hob ein Händler hervor.