FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Donnerstag freundlich starten. Eine klare Richtung ist aber weiterhin nicht erkennbar. Der X-Dax als Indikator für den Leitindex stand rund eine Stunde vor Börseneröffnung 0,35 Prozent höher bei 12078 Punkten. Der Future auf den EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) signalisierte einen um 0,41 Prozent höheren Sitzungsauftakt.
Klare Impulse von den Überseebörsen gab es allerdings nicht: Während die Tokioter Börse zulegen konnte, zeigten sich die Aktien in Festland-China in schwächerer Verfassung. Auch das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung brachte nicht die erhofften Hinweise auf den Zeitpunkt der angekündigten Zinswende. Das Papier zeigte lediglich, dass unter den Notenbankern weiter keine Einigkeit herrscht.
Einige Mitglieder waren für eine Erhöhung bereits im Juni, andere plädierten für eine spätere Anhebung. Sie verwiesen auf den gesunkenen Ölpreis und den starken Dollar-Kurs. Beides dämpfe die Inflation. Einige Mitglieder hielten eine Leitzinserhöhung sogar erst im Jahr 2016 für angemessen.
Die traditionell mit Alcoa (NYSE:AA) (ETR:ALU) gestartete US-Berichtssaison erwischte ebenfalls einen mäßigen Start. Der US-Alukonzern machte zwar dank einer erhöhten Nachfrage der Auto- und Flugzeugindustrie bessere Geschäfte. Die Anleger hatten sich allerdings noch mehr erhofft und straften die Aktie nachbörslich ab.
In Deutschland dürfte es aus Unternehmenssicht am Donnerstag relativ ruhig bleiben. Die Aktien von Wincor Nixdorf (XETRA:WING) könnten unter Gewinnmitnahmen leiden. Sie hatten am Vortag aufgrund von Übernahmespekulationen zeitweise um 15 Prozent zugelegt und waren mit einem Plus von immerhin 8 Prozent aus dem Handel gegangen. Einige Marktteilnehmer interpretierten die kolportierte Suche des Herstellers von Geldautomaten und Kassensystemen nach einem Partner als Zeichen der Schwäche. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz verloren die Titel zuletzt mehr als 2 Prozent.