FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt warten nach dem guten Lauf der vergangenen Wochen auf frische Impulse. Am Dienstagmorgen signalisierte der X-Dax als vorbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex rund eine Dreiviertelstunde vor dem Start ein Minus von 0,13 Prozent auf 10 419 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichnete sich ebenfalls ein etwas schwächerer Start ab.
Am Montag hatte sich der Dax (DAX) bis auf 7 Punkte seinem Jahreshoch von 10 485 Zählern genähert, bevor ihm die Luft ausging und die Gewinne abbröckelten.
Zu Wochenbeginn habe noch der gute US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag nachgewirkt, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba in einem Morgenkommentar. Andere, neue Argumente habe es nicht gegeben. Die Hoffnung, dass es weiterhin billiges Geld der Notenbanken geben werde, bestehe ohnehin. Die Vorgaben aus Übersee sprechen zunächst aber weiterhin gegen deutlichere Gewinnmitnahmen. An der Wall Street ging dem marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) zwar etwas die Luft aus, er blieb aber auf Rekordniveau. An Asiens Börsen dominierten am Morgen die Gewinner.
MUNICH RE FEDERT KATASTROPHENSCHÄDEN MIT FINANZGESCHÄFTEN AB
Im Fokus stehen die Geschäftszahlen der Munich Re (DE:MUVGn) (ETR:MUV2) für das zweite Quartal. Der weltgrößte Rückversicherer federte die Kosten für hohe Katastrophenschäden mit dem Verkauf von Tafelsilber ab. Unter dem Strich verdiente der Dax-Konzern deutlich mehr als von Analysten im Durchschnitt erwartet. Ein Händler gab aber zu bedenken, dass die Munich Re dabei stark von Sondereffekten profitiert habe. Der Kurs stieg im vorbörslichen Handel bei Tradegate um rund 1 Prozent.
Die Aktien von Autobauern könnten nach guten Absatzzahlen aus China ebenfalls einen Blick wert sein. So beschleunigte sich das Wachstum des chinesischen Automarkts zuletzt weiter. Ein Händler sah das als leicht positiv für die Branchenwerte an. China ist einer der wichtigsten Absatzmärkte für die deutschen Hersteller BMW (XETRA:BMWG), Daimler (XETRA:DAIGn) und Volkswagen (XETRA:VOW3). Mit Blick auf die VW-Papiere verwies der Händler aber auch auf eine verhaltene Studie des Investmenthauses Jefferies.
Auf den Papieren des Handelskonzerns Metro (XETRA:MEOG) lastete einem Börsianer zufolge eine Abstufung auf "Neutral" durch das französische Investmenthaus Exane BNP Paribas. Die Papiere fielen bei Tradegate um mehr als 1 Prozent.