FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) könnte am Dienstag einen erneuten Erholungsversuch starten. Im Kielwasser der freundlichen Wall Street signalisierte der Dax-Indikator (DAX) X-Dax eine 0,24 Prozent höhere Eröffnung des Leitindex. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutete sich am Morgen ein Plus von 0,20 Prozent an.
Insgesamt sind die Vorgaben aber eher durchwachsen, da es an den Börsen Asiens zuletzt überwiegend nach unten ging. Experten sehen den Dax denn auch an einem kritischen Punkt. Sollte der Index nicht zeitnah anziehen, würde das Bild für einen weiteren Kursrückgang sprechen, schrieb etwa Charttechnik-Experte Stephen Schneider von der WGZ Bank. Zum Wochenauftakt hatte das Börsenbarometer zunächst zugelegt, war nach schwachen US-Konjunkturdaten aber ins Minus gerutscht.
RWE BEI L&S LEICHT IM MINUS
Im Dax stehen die Papiere von RWE (XETRA:RWEG) weiter unter Beobachtung. Nach den am Donnerstag vorgelegten Geschäftszahlen für das erste Halbjahr haben sich abermals Analysten skeptisch zu den Aussichten für den Versorger geäußert. So reduzierten zum Beispiel die Experten von Berenberg ihr Kursziel und Lüder Schumacher von der Societe Generale (PARIS:SOGN) stufte die Papiere sogar von "Hold" auf "Sell" ab. Seine Liste der Bedenken sei mit Blick auf das Unternehmen bereits lang und nun um die Erwartung höherer Steuern erweitert worden.
Parallel dazu berichtete das "Handelsblatt", dass Werner Brandt, Ex-Finanzvorstand und -Arbeitsdirektor von SAP (XETRA:SAPG), dem jetzigen Chefkontrolleur Manfred Schneider als Aufsichtsratschef folgen könnte. Brandt lehnte der Zeitung zufolge einen Kommentar ebenso ab wie ein RWE-Sprecher: Schneider äußere sich grundsätzlich nicht zur Nachfolge. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) waren die Aktien RWE-Aktien mit einem Minus von 0,41 Prozent die größten Verlierer im Dax.
WIRECARD ÜBERZEUGT MIT ENDGÜLTIGEN GESCHÄFTSZAHLEN
Im TecDax (TecDAX) waren bei L&S die Aktien von Wirecard (XETRA:WDIG) gefragt, sie stiegen um 2,38 Prozent. Auch unter dem Strich hatte der Boom im Internethandel bei dem Zahlungsabwickler für einen kräftigen Gewinnsprung gesorgt, wie aus den endgültigen Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr hervorging.
In einem ansonsten ruhigen Umfeld dürften auch weitere Analystenkommentare die Kurse bewegen. So hat die britischen Bank HSBC die Papiere der Gea Group (XETRA:G1AG) zum Kauf empfohlen. Für die Anteilsscheine des Maschinenbaukonzerns ging es bei L&S um rund anderthalb Prozent nach oben.