FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem sehr schwachen Start in den September wird am Montag ein Stabilisierungsversuch am deutschen Aktienmarkt erwartet. Der X-Dax signalisierte für den Dax (DAX) eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart ein kleines Minus von 0,10 Prozent auf 11 947 Punkte.
Währungsturbulenzen in mehreren Schwellenländern, Unsicherheiten rund um den Brexit und den Ende des Monat erwarteten Haushaltsentwurf in Italien sowie der weiterhin hochbrisante Handelskonflikt hatten den deutschen Leitindex in der vergangenen Woche mehr als 400 Punkte oder 3,3 Prozent gekostet. Erstmals seit Anfang April war der Dax unter die Marke von 12 000 Zählern gefallen.
"Der Abwärtstrend beschleunigt sich", warnt Analyst Christian Schmidt von der Helaba. Die charttechnische Lage des Dax trübe sich immer mehr ein.
An Chinas Märkten ging es an diesem Morgen bereits wieder abwärts. Dass US-Präsident Donald Trump Peking am Wochenende weitere Zölle auf Waren im Wert von 267 Milliarden Dollar androhte, könnte zudem auch europäischen Anlegern neue Sorgen bereiten.
So hatte der iPhone-Hersteller Apple (2:AAPL) am Samstag erneut informiert, dass US-Zölle auf chinesische Produkte auch zu Preisanhebungen für Geräte wie etwa die Apple Watch sorgen würden. Erst Anfang August hatte Apple erklärt, dass Trumps Zölle sich auf die Gewinnspannen auswirken und damit Apple-Geräte verteuern könnten, was wiederum negative Auswirkungen auf die Nachfrage haben werde. Zulieferer wie Dialog Semiconductor (4:DLGS), die stark auf Apple als Kunden ausgerichtet sind, könnten daher ebenfalls unter Druck geraten.
Aussagen des früheren Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass europäische Großbanken mittels Fusionen auf Trumps "America First"-Politik reagieren müssten, könnten Übernahmespekulationen neu beleben. Damit rückt Händlern zufolge die Commerzbank (4:CBKG) als potenzielles Ziel mit den Fokus. Deren Aktien gaben jedoch vorbörslich um 0,6 Prozent nach, während sich die der Deutschen Bank (DE:DBKGn) unverändert präsentierten.
Eine Goldman-Studie könnte zudem Aurubis (4:NAFG) stützen. Die US-Investmentbank hob die Aktie der Kupferhütte nach den jüngsten Kursverlusten von "Sell" auf "Neutral". Vorbörslich gewannen die Anteilsscheine der Kupferhütte auf Tradegate bereits 1,4 Prozent.